Jamie Jones – Don’t You Remember The Future

jamie-jones1Es ist noch gar noch gar nicht so lange her, da spielte der gebürtige Waliser Jamie Jones noch während der Semesterferien in kleinen Bars auf der Party-Insel Ibiza. Hier wurder er schließlich von Dan Ghenacia (Freak ’n‘ Chic) und Damian Lazarus, dem Kopf des Labels Crosstown Rebels, entdeckt.

Jetzt veröffentlicht Jones auf Crosstown Rebels sein Debut-Album unter dem Namen „Don’t You Remember The Future“. Konzept des Albums ist die Idee, dass Musik im Jahre 2116 dazu verwendet wird, die Menscheit zu kontrollieren. Aber einige Rebellen, also Künstler wie er, erforschen versteckt im Untergrund Klänge, die außerhalb dieser Kontrolle liegen. Mhhh Ok, wird man sich hier denken, aber das Konzept geht auf. Jones versteht es, seinen warmen, funk-inspirierten Groove mit Alien-artigen Vocals und kosmischen Sound zu mischen.

Zum Anfang der Reise verschlägt es uns auf den „Mars„, hier erwartet uns eine Kombination aus Synth-Bass-Melodien, kleinen Soundexplosionen durch Meteoriteneinschläge und Nachrichten-Sprecher-Vocals.  Danach wird es direkt sommerlich mit Jamies Hit „Summertime“ (einer Co-Produktion mit dem Norwegischen Duo Ost&Kjex), der schon auf der WMC in Miami und sämtlichen Open Airs in Berlin rauf und runter gespielt wurde. Unser Raumschiff verwandelt sich jetzt allerdings in einen Dodge Challenger, mit dem wir, angetrieben durch geshuffelte Hi-Hats und einen pumpenden Bass, „Deep In The Ghetto“ fahren, während Arpeggiator-Melodien verschwommen in der schwülen Hitze vorbei ziehen.

Jamie JonesBei „Half Human“  erscheinen plötzlich die durch Musik kontrollierten Cyborgs. Eigentlich darauf programmiert zu töten, beginnen diese jedoch durch Jamies funky Keyboardsounds und den bouncigen Beat zu tanzen, um danach, erleichtert über die Befreiung, unserem Cabrio zu folgen, aus dessen Boxen das treibende „This Is How“ mit seinen futuristischen Percussion-Sounds dröhnt. Angekommen in der drückenden Hitze der „Sand Dunes„, ständig die immer wiederkehrende Fata Morgana einer ausgelassen feiernden und bunten Stadt vor Augen, verwandelt sich unser Dodge wieder in ein Raumschiff, mit dem wir gemeinsam zu dem hypnotisierenden Gesang von Co-Pilotin Alison Mars durch „Absolute Zero“ fliegen.

Nächster Halt: Die „Galatic Space Bar„. Hier treffen wir auf den Egyptian Lover, der uns direkt auf den Dancefloor zieht und mit einer ordentlichen Portion House und Talkbox-Vocals erstmal die von der Reise müden Glieder ausschütteln lässt, uns schließlich selbst hinter die „Turning Tables“ schiebt und uns einen tiefen Bassgroove durch die Boxen schießen lässt. Jetzt noch ein „Belter“ (übersetzt etwa „Kraftvolles Lied“), um die aus fernen Galaxien angereisten Gäste der Space Bar alle auf der Tanzfläche zu vereinen, und schon können wir die Heimreise antreten. Plötzlich werden wir also wieder direkt auf die Erde zurück gebeamt. Irgendwo in ein kleines, verlassen erscheinendes Dorf in „Mexico„. Flirrende Luft. Kein Mensch weit und breit. Aus der Ferne hört man jemanden Gitarre spielen. Da sind wir nun wieder und warten gespannt darauf, an welche fernen Orte uns Jamie Jones in Zukunft noch überall hin entführen wird.

„Don’t You Remember The Future“ ist ein wirklich wunderbares Album, das sich ohne Probleme selbst mehrmals hintereinander durchhören lässt, dabei aber immer frisch und interessant bleibt. Jeder der Tracks funktioniert alleinstehend und würde es verdienen, als Single ausgekoppelt zu werden, aber auch im Gesamten. Ein definitiv gelungenes Debut von Jamie Jones.

Hier noch ein kleines Prelisten zum Album:

[podcast]http://www.bln.fm/media/audio/previews/jamie_jones_dont_you_remember.mp3[/podcast]

Tracklist:

  1. Don’t You Remember The Future
  2. Mars
  3. Summertime (feat. Ost & Kjex)
  4. Deep In The Ghetto
  5. Half Human
  6. This Is How
  7. Sand Dunes
  8. Absolute Zero (feat. Alison Mars)
  9. Galatic Space Bar (feat. The Egyptian Lover)
  10. Turning Tables
  11. Belter
  12. Mexico

(Crosstown Rebels)