The Very Best – MTMTMK

Im Jahr 2006 kaufte sich Etienne Tron von Radioclit ein Fahhrad in einem Second-Hand-Laden in seiner Straße. Der afrikanischstämmige Verkäufer Esau Mwamwaya war ihm irgendwie sympatisch, weswegen er ihn prompt zu einer Hausparty einlud. Als Esau dort aufkreuzte, stellte sich heraus, dass er aus Malawi kommt und Schlagzeug spielt. Etienne und  Johann Hugo luden ihn daraufhin zu einer Session in ihr Studio und geboren waren The Very Best.

„MTMTMK“ ist bereits ihr zweites Album. Das Debüt „The Warm Heart of Africa“ erschien 2009 und sorgte dafür, dass das Trio international bekannt wurde. Drei Jahre und unzählige Live-Auftritte später lebt Esau wieder in Malawi und Etienne ist aus dem Projekt ausgestiegen. Während der Tour zum ersten Album stellten Johann und Esau fest, dass die meisten Menschen den afrikanischen Staat Malawi nur kannten, weil Madonna einige ihrer Kinder von dort adoptiert hatte. Daher wollten Esau und Johann ein Zeichen setzen und nannten ihr zweites Album: MTMTMK – there’s „More To Malawi Than Madonna’s Kids“.

Die Klarstellung ist dem Duo eindrucksvoll gelungen. Auf dem Album finden sich zahlreiche Kollaborationen mit bekannten (K’naan, Somalia/Kanada) und unbekannten (Mo Laudi, Südafrika) Musikern ganz Afrikas. Esau singt entweder auf Englisch oder in Chichewa, der Landessprache Malawis. Seine Gesangsmelodien laden grundsätzlich zum mitsummen ein, selbst wenn man kein Wort versteht. Unter seinem Gesang breiten sich Synthesizermelodien aus, die meistens ebenfalls aus Esaus Feder stammen und deshalb gut zum Gesang passen. Die elektronischen Beats unter all dem verleihen dem Album schließlich eine unglaubliche Dynamik.

Besonders gelungen ist das bei „Rudeboy“ mit seinen extrem treibenden Rythmen, den Bässen, die nach vorn schieben, dem abwechslungsreichen Gesang und dem nie langweilig werdenden Arrangment. Den Track zeichnen Qualitäten aus, die sich auch im gesamten Album finden: Es wird einfach nie langweilig, jeder Song nimmt einen auf seine besondere Art und Weise mit. „Bantu“ etwa klingt ein wenig nach The Doors, der Opener „Adani“ eher nach traditionellen afrikanisches Rythmen und Melodien und „Tisamale“ schwankt zwischen Hymne, World Music und eigenwillig instrumentiertem Singer/Songwriter-Track.

Trotz dieser stilistischen Vielfalt klingt das Album sehr homogen und wie aus einem Guss, was recht beeindruckend ist. Sollten Madonnas Adoptivkinder jemals Musik machen, müssten sie sich ganz schön strecken, um an MTMTMK heranzukommen – aber das dauert wohl noch ein paar Jahre. Bis dahin bleiben The Very Best eine gute Referenz.

Preview:

[podcast:]http://media.bln.fm/media/audio/previews/the_very_best_mtmtmk_preview.mp3[/podcast]

Tracklist:

  1. Adani
  2. Kondaine (feat. Seye Adelekan)
  3. Rumbae (feat. MNEK)
  4. Moto (feat. Mo Laudi)
  5. Yoshua Alikuti
  6. Bantu (feat. Amadou & Marriam, Baaba Maal & Jose Hendrix)
  7. I Wanna Go Away
  8. Come Alive (feat. Mo Laudi)
  9. Mghetto (feat. Xuman)
  10. Nkango
  11. Rudeboy
  12. We OK (feat. K’naan)
  13. Rudeboy (Remix) (feat. Sonye)
  14. Tisamale (feat. Winston Marshall)

(Moshi Moshi Records)