Eprom – Metahuman

Eprom - Metahuman

Eprom wird mit seiner Debüt-LP zum „Metahuman“ und liefert saftige Beats mit Raffinesse. Nicht nur Beatnerds werden die dreizehn Nummern gefallen, die alles andere als kurzweilige Party-Kracher sind. Hinter Eprom steckt Alexander Dennis aus San Francisco, der seit 2007 dutzende Singles und EPs veröffentlichte, unter anderem für das Berliner Leisure System. Sein erster Longplayer auf dem Amsterdamer Label Rwina Records entzieht sich jeder klaren Kategorisierung: Bounciger HipHop und UK Bass, garniert mit Future-Garage und IDM-Einflüssen. Der „Metahuman“ befindet sich irgendwo zwischen dem maximalen Sound von Warps Rustie, ravigem US-Dubstep und den ausgeklügelten Oldschool-Beats eines Addison Grooves.

Das bedeutet im Klartext: Viel Bass, vertrackte Rhythmen, tightes MPC-Feeling und Wobbles. An der Westküste Amerikas versteht man sich auf fett produzierten Dubstep-Sound, was auch Eproms Kollegen Salva oder Low Limit beweisen. Für eine prollige Fahrt im tiefergelegten Schlitten mit aufgedrehter Anlage eignet sich der durchgeknallte Mutant genauso wie für eine unterhaltsame Stunde mit viel Kopfnicken auf dem heimischen Sofa. Die vielen unterschiedlichen Einflüsse werden durch eine gewisse Feinheit zusammengehalten, die sich durch alle dreizehn Tracks zieht: Das Album ist sorgfältig konstruiert, Samples und Momente der Stille genau gesetzt. Alles greift ineinander, spricht und spielt miteinander. Nummern wie „Can Control“, das sich zwischen Juke und Dubstep um das einprägsame „Riding Low, Getting High“ rankt, entfalten so eine ungeheure Spannung. Die harschen Synthies und Chiptune-Spielereien treiben nicht nur an, sondern bringen im Mittelteil der Platte viel Gefühl.

Man meint aus den Tracks die schweißtreibenden Sessions heraus zu hören, die der US-Amerikaner für sein Debüt vor Laptop und Drumcomputer verbracht hat. Trotz der detailverliebten Produktion und aller inhaltlichen Abwechslung ähneln sich die dreizehn Nummern in ihrer prallen Beat-Ästhetik und dem HipHop-Ethos. Eprom hält sich starr an diese Formel und bewährte Zutaten. Ein Übermensch kann jedenfalls noch ganz anders klingen als diese Platte. Trotzdem macht „Metahuman“ einfach Spaß, besonders in Zeiten, wo jede Woche halb ausgegorene Zukunfts-Beats à la Brainfeeder veröffentlicht werden. Denn Eproms Debütalbum führt gekonnt vor, was diesen Produzenten abgeht: Beats bis ins Detail zu konstruieren, um die Ecke zu denken und die eigene Handschrift zu zeigen.

Preview:

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Tracklist:

  1. Honey Badger
  2. Regis Chillbin
  3. Metahuman
  4. Prototype
  5. Can Control
  6. Floating Palace
  7. Transparency
  8. Variations
  9. Love Number
  10. Sun Death
  11. The Golden Planet
  12. Needle Thrasher
  13. Raytracing

(Rwina Records)