Principles Of Geometry – Burn The Land & Boil The Oceans

Principles Of Geometry - Burn The Land & Boil The OceansMusiker haben oft eine Grundidee für ein Album: Es soll ein bisschen nach A klingen mit Einflüssen von B, weil das vermeintlich cool ist. Manchmal aber hat man Glück und die Künstler haben Visionen, die darüber hinaus gehen. Auch Principles of Geometry schreiben sich das auf die Fahnen. So heißt es in der Presserklärung zum aktuellen Album: „Guillaume Grosso and Jeremy Duval were chosen by the Council of Elders, of the Ice Republic, to front the Principles of Geometry project (POG): design a musical piece which could explain the history of humanity to a civilization who doesn’t understand our language …“ – also auf deutsch, dass die Band von einem ominösen Ältestenrat ausgewählt wurde, die Weltgeschichte mit Klängen zu erklären, sodass auch Außerirdische sie verstehen könnten. Wenn POG also Musik für Aliens machen, ist sie dann überhaupt noch für Menschen konsumierbar?

Beim Hören drängt sich jedoch schnell der Verdacht auf, dass die beiden mit ihren warmen Sägezahnsynthies eher an irdische Plattenverkäufe gedacht haben als an Kommunikation mit Außerirdischen. Der Einfluss der 1980er zieht sich unüberhörbar durch das ganze Album, teilweise werden die tanzbaren Bässe durch stimmige Melodien und manchmal sogar Gesang verschönt. Besonders gelungen ist hierbei der Track „Deerhunt“, die Zusammenarbeit mit Subtitle. Ein Stück, das zunächst so anfängt wie fast alles auf diesem Album, nämlich mit gefälligen, vor sich hinplätschernden Beats, auf denen ein Synthesizer ruhige Atmosphären und Flächen schafft. Aber wenn Subtitle zu rappen anfängt, bekommt der Song doch noch eine eigene Dynamik und Energie, die er vorher nicht hatte.

Diese ohne den Rap recht lauwarme Energie ist das Hauptproblem von „Burn The Land & Boil The Oceans“. Keines der Stücke ist ein Totalausfall, alle sind gefällig und eher leicht konsumierbar – ein Album, was man gut durchhören kann, ohne sich anstrengen zu müssen. Aber echte Höhepunkte sind leider auch rar gesät. Neben dem bereits erwähnten „Deerhunt“ sticht noch „Dam Aicoab“ heraus, welches an Soundtracks zu John Carpenter-Filmen aus den 80er-Jahren erinnert. Jener Regisseur zählt übrigens auch zu den erklärten großen Einflüssen von Principles of Geometry. Wer den Klang von „Dark Star“, „Die Klapperschlange“ oder „Das Ding aus einer anderen Welt“ mag, ist hier genau richtig.

Preview:

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Tracklist:

  1. Springed Dodge
  2. Ize
  3. Carbon Cowboy (feat. Tonetta)
  4. Moloch
  5. Dam Aicoab
  6. Mongrel
  7. Enoma
  8. Americhael
  9. Zero in the Zenith
  10. Deerhunt (feat. Subtitle)
  11. Ism
  12. Hauntitled
  13. Bethanie

(Tigersushi)