LeLe – Party Time

What time is it? It’s partytime! Vielleicht haben die Jungs von LeLe viel Missy Elliott gehört, vielleicht haben sie sich aber auch einfach für den simpelsten wie bezeichnendsten Titel überhaupt für ihr drittes Album entschieden: „Party Time“ animiert vornehmlich zum Feiern und steht ganz im Zeichen der zwei Vorgänger „Flage“ und „Marble“. Erstes Aufsehen erregten die drei Niederländer 2008 mit dem Lied „Breakfast“: Die tiefe Stimme von Pepijn Lanen beschrieb auf deftigen Beats von Producer Rimer Veeman wie Frauen am besten zu genießen sind: zum Frühstück! Es folgten etliche klubtaugliche Remixe und ein lustiges Cartoon-Video vom letzten Drittel der Band: Producer und Designer Pieter Janssen.

Seitdem haben die drei an ihrem Erfolgsrezept nicht viel geändert. Synthies und Gepfeife beherrschen die locker-poppigen Melodien. Die Texte sind entweder auf Niederländisch, Englisch oder sogar Französisch. Sie erzählen melancholisch von schwierigen Liebesgeschichten oder von Katerstimmung. Und doch finden sie schnell wieder ihren Weg zu Feierhymnen. Songtitel wie „Morning Drinks“ oder „Drunken Cigarettes“ geben den Ton an: bloß keine Langeweile! Das Leben wäre aber keine richtige Party, wenn es die Frauen nicht gäbe. Und mit ihnen fangen die Jungs ihr Album auch an: „Crazy Shaped Lady“ ist eine Hymne auf diejenigen, die „keine Spiele spielen, sie haben eh das Monopol“. Es sind Frauen, wie sie Pieter, in der Künstlerszene als Parra bekannt, gerne malt. „Sexual Hair“ wiederum greift den Flow von „Breakfast“ auf: fette Bässe, das richtige Maß an Synthies und ziemlich anzügliche Vocals.

Musikalisch gibt’s keine große Überraschung. Nichtsdestotrotz ist LeLe’s Electro-Pop kein bisschen monoton, es wird genug Abwechslung geboten. Für Liebhaber von Chromeo oder Lo-Fi-Fnk ein gefundenes Fressen! So richtig passen LeLe allerdings in keine Schublade. Genau darüber freuen sie sich in „Normal“: „Mit Dir will ich das machen, was normale Menschen tun – Bitte zeig mir, wie Ihr normalen Menschen seid – average, mediocre.“ Sie bauen ihr Markenzeichen Unsinn aus, bis zu einem Grad, wo man sich fragt, wieviel Zeit sie in den Coffeeshops ihrer Amsterdamer Heimat verbracht haben. „Pearl Necklace“ zum Beispiel hat super Beats, doch plötzlich hört man, hier geht’s um eine Perlenketten, als 100% natürliches Geschenk für die Geliebte. So weit geht der Bio-Trend also schon.

LeLe pflegen ihr durchgeknalltes Image, quasi Deichkind mit Gouda-Geschmack. Eine tiefgründige Weiterentwicklung merkt man ihnen auf „Party Time“ nicht an. Weniger ist mehr und das ist manchmal auch gut so – oder überlegen wir uns jede Woche, warum genau wir zu welchem Track mit welchem Drink tanzen waren? Daher passt das Intro „We come to Play“ gut: „LeLe yes… Vodka wishes. Champagne tears. Cigarette memories stained with beer.“

Preview:

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Tracklist:

  1. We Come To Play
  2. Normal
  3. En Pierre
  4. Pearl Necklace
  5. Damien
  6. Crazy Shaped Lady
  7. Drunken Cigarettes
  8. No
  9. Private Guy
  10.  Scary Sweaters
  11.  Sexual Hair
  12. Komkommers
  13. Morning Drinks
  14. Denise