Lazer Sword – Memory

Lazer Sword - Memory CoverWenn man ohne größere Mühe gute elektronische Musik finden will, muss man sich einfach nur bei Monkeytown Records umschauen. Das  Modeselektor-Label ist quasi ein Garant für innovative Künstler. Was die Berliner anfassen, wird fast schon zwangsläufig zu Gold. Genau das gilt auch für Lazer Sword. Das Duo, bestehend aus Antaeus Ray und Bryant Rutledge, bringt keine zwei Jahre nach seinem Debütalbum den Nachfolger „Memory“ heraus. Die Distanz, die während der Produktion herrschte – Rutledge wohnt in Los Angeles, Ray ist in Berlin ansässig – merkt man den elf Tracks nicht im geringsten an. Vielmehr scheint es, dass die unterschiedlichen Einflüsse das Lazer Sword-Repertoire ungemein bereichert haben.

Wer auf „Memory“ den gleichen Reichtum an Cuts und Breaks wie auf dem Vorgänger erwartet, wird etwas enttäuscht sein. Lazer Sword verlassen die alten, an Hip und Glitch-Hop orientierten Pfade und werden clubtauglicher – keine Rappassagen, kein Klangchaos mehr. Im Gegensatz zu vielen anderen Künstler, bei denen diese Entwicklung mit einem Absturz in Bedeutungslosig- und Beliebigkeit endete, schaffen es Ray und Rutledge, sich selbst nicht zu verlieren und liefern einen Platte ab, die sich sehen lassen kann. „Missed A Spot“ beginnt düster und hämmernd und entfaltet sich dann zu einer wabernden, teilweise housig anmutenden Tanznummer.  Die drei Tracks „Better From U“, „Pleasure Zone“ und „Point Of Return“ hingegen überzeugen mit einer Mischung aus klassischem 80s-Electro und UK-Bass-Garage-Elementen, wobei jeder Track trotzdem seine persönliche Note erhält. „Point Of Return“ lebt von den repetitiven Vocalfetzen und den eingängigen Synthieakkorden, während „Better From U“ und „Pleasure Zone“ eher funklastig daherkommen – Künstler wie Disclosure oder Jacques Greene könnten für diesen Sound ohne weiteres Pate gestanden haben.

Neben dem grandiosen „Sounds Sane“, das eine virtuose Mischung aus Videospiel-Gepiepse, Heliumstimme und Detroit Techno ist , gibt es ein weiteres Highlight, das aus der Reihe tanzt: „Let’s Work“, die Zusammenarbeit mit Jimmy Edgar, schafft es, die typische Kombination aus Einfachheit und Eingängigkeit à la Rampa & Re.You mit einer Daft Punk-ähnlichen Roboterstimme zu paaren und dabei etwas ganz Neues, ganz Eigenes, ganz Fantastisches entstehen zu lassen. Der Closer „People“ schließlich ist eine stampfende, simple Uptempo-Nummer, die das Album gelungen abrundet.

Die Tatsache, dass sich Lazer Sword mehr in Richtung Club bewegen, ist ein absoluter Gewinn. Abgesehen von einigen Dauernörglern wird wohl niemand etwas an der Entwicklung der beiden auszusetzen haben. Sie schaffen endgültig den Sprung auf die Tanzfläche, ohne sich in langweiligen Mainstreammustern zu verlieren, und damit wird „Memory“ hoffentlich lange im Gedächtnis bleiben.

Preview:

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Tracklist:

  1. Sky Burial
  2. Toldyall
  3. Missed A Spot
  4. Point Of Return
  5. Let’s Work (feat. Jimmy Edgar)
  6. Better From U
  7. Out The Door
  8. Pleasure Zone
  9. Sounds Sane
  10. Chsen (feat. Machinedrum)
  11. People

(Monkeytown Records)