Mit Bomber nach Paris

“Treffen sich ein Choleriker, eine Schwangere und ’n Dicker” – so in etwa könnte die Geschichte von “Puppe, Icke & der Dicke” beginnen. Der Choleriker ist Bomber, ein kleinwüchsiger und wütender Kurierfahrer aus Berlin. Als er seinen Job verliert, beschließt er seine letzte Lieferung auf dem Pariser Schwarzmarkt anzubieten. Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit lernt er Bruno kennen. Der ist dick und sagt kein Wort, im Gegensatz zu Bomber, der unentwegt zetert. Bruno ist dafür aber umso gutmütiger. Er überzeugt Bomber, ihn nach Berlin mitzunehmen.

Auf einem Rastplatz treffen beide auf die schwangere Europe. Sie will in Berlin den Vater ihres Kindes finden. Als Anhaltspunkte dienen ihr ein Polaroid und sein Vorname. Dass Europe blind ist und kein Wort Deutsch spricht, macht die Angelegenheit nicht einfacher. Die Drei beschließen, ihre Reise gemeinsam fortzusetzen und starten in einen skurrilen Roadtrip zwischen Verständigungsproblemen und Berliner Schnauze, gebrochenen Herzen und neuer Freundschaft.

Eröffnungsfilm "Puppe, Icke & Der Dicke"

“Puppe, Icke & der Dicke” ist ein wunderbar schräges Roadmovie mit extravaganten und witzigen Charakteren. Zum Charme des Films trägt bei, dass auch in der deutschen Version englische und französische Dialoge nicht synchronisiert, sondern untertitelt werden. Wunderbar ist besonders Tobi B. als “Bomber” mit seiner frechen Berliner Schnauze. Ein rundherum gelungener Film. Absolut sehenswert!

Nachdem der Film schon diverse Festivals bespielt hat und obendrein den Publikumspreis beim Max-Ophüls-Preis einheimsen konnte, eröffnete er das „Achtung Berlin“ Festivals 2012. Als Koproduzenten konnte die Macher das “Kleine Fernsehspiel” vom ZDF gewinnen. Die Produktionsfirma stellt zwar den Kinostart für 2012 in Aussicht, einen Termin gibt es aber noch nicht. Wer “Puppe, Icke & der Dicke” also jetzt schon sehen möchte, sollte die Chance nutzen, ihn auf dem „Achtung Berlin“ Festival zu sehen.

Puppe, Icke & der Dicke, Deutschland 2011, Komödie, 90 min.
zu sehen am 23.04. um 21.30 Uhr in der Passage Neukölln, Karl-Marx-Straße 131, Berlin-Neukölln, U-Bahn: Karl-Marx-Straße.