Soul Clap – EFUNK

Soul Clap - EFunk - Cover„When The Soul Claps“, dann horchen alle auf. Denn Soul Clap haben sich in den letzten Jahren zu einem grossen Underground-Ding gemausert. Im Resident Advisor-DJ Poll 2011, quasi dem coolen Gegenpol zu den von Guetta und Tiësto dominierten „DJ Mag 100“, belegten die sympathischen Bostoner einen respektablen 14. Platz, immerhin als zweitbestes DJ-Duo nach Art Department. Einen gehörigen Anteil an ihrem Erfolg haben nicht nur ihre mitreissenden DJ-Shows oder ihre Veröffentlichungen auf saucoolen Labels wie Crosstown Rebels, Double Standard, Airdrop und ihrem Heimathafen Wolf+Lamb, sondern auch ihre beliebten Podcasts und die vielen Edits, die ihnen den Respekt in Communities eingebracht haben, die eher auf Soundcloud als auf Beatport unterwegs sind.

Kaum zu glauben, dass erst jetzt ihr Debüt-Album kommt. Entsprechend hoch lag die Erwartungslatte und man durfte gespannt sein, wie Eli Goldstain und Charlie Levine damit umgehen. Spielerisch, kann man sagen: Dancetracks wechseln sich ab mit Downtemponummern, Freestyle trifft auf puren Pop.

Eli und Charlie sind Music Nerds. Die kennen alles, was irgendwie ansatzweise funky ist aus dem Eff-Eff und würzen ihr Debüt mit allerlei raffinierten Soundzitaten. Samplen kann ja jeder, Soul Clap hingegen bauen kleine Miniaturen nach wie zum Beispiel die verhallten Scratches und Shaker im Intro von „Ecstacy“, die an Massive Attack’s klassisches „Blue Lines“-Album denken lassen. Die „De La Orgie“ im „Clapping Song“ erinnert an das erste De La Soul Album, das „No“ am Ende des auf gleichen Stücks an Prince’s „Alphabet Street“.  Und natürlich George Clinton’s Parliament als grossflächige Tapete im Hintergrund.  Schließlich steht der Titel „EFUNK“ für „Everybody’s Freaky Under Nature’s Kingdom“.

Interessanterweise ist die einzige Coverversion auf dem Album auch aus einem Edit entstanden: Charlie bastelte an einem Edit von „I Need Your Lovin'“ der britischen Breakbeat Band NRG  von 1992 (das sich wiederum sampletechnisch bei „Everybody’s Got To Learn Sometime“ von den Korgies bediente), zeitgleich arbeiteten Soul Clap mit Mel Blatt von der britischen Ex-Girlgroup All Saints am Stück „Ecstasy“ und so entschieden sich Soul Clap, den Edit auf die nächste Stufe zu bringen:  zur Cover Version. Am Ende des Albums finden sich mit „Islands In Space Part 1 + 2“ die jazzigsten Stücke des Albums. Einerseits sicher eine Herzensangelegenheit des Duos, auch weil Eli’s Vater auf Teil 2 den Bass spielt. Andererseits dann wohl doch mit Absicht ans Ende verbannt, um weniger wagemutige Hörer nicht gleich von Anfang an zu verschrecken.

EFUNK ist das richtige Debüt für Soul Clap. Cool und ekletktisch, eingängig und kurzweilig, kompatibel für Lounges, Bars und Boutiquen. Das einzige, was ich dem Album ankreiden mag ist, das es zu kurz ist. Dem EFUNK hätte ich gerne noch länger zugehört.

 Preview:

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Tracklist:

  1. Efunk Intro
  2. Take It Slow Feat. Franceska
  3. The Alezby Inn Feat. The Geneven Heathen
  4. Let It Go Feat. Roldy Cezarie
  5. When The Soul Claps Feat. Lazarus Man
  6. Lets Groove On Feat. Jules Born
  7. Ecstacy Feat. Mel Blatt
  8. Clapping Song
  9. Trouble Trouble Trouble
  10. Walk With A Clap
  11. Need Your Lovin Feat. Mel Blatt
  12. Islands In Space Part 1
  13. Islands In Space Part 2 Feat. Greg Paulus

(Wolf+Lamb)