Irina Schrotter ist ein alter Hase im Fashion Business. Das Label der rumänischen Designerin gibt es seit fast 20 Jahren, sie war Mitbegründerin der rumänischen „Fashion Week“. Dafür, dass sie jetzt bei der „Berlin Fashion Week“ ihre neue Kollektion präsentieren durfte, zeigte sie sich trotz des Erfolgs und der Erfahrung auf sympathische Art dankbar – von Arroganz keine Spur. Und für welche Art Frau designt die gelernte Medizinerin? Diese und andere Fragen beantwortete uns die Designerin im Interview, unten on demand zum Nachhören.
Zu den Frauen, oder konkreter Models, die auf dem Laufsteg die Kreationen präsentieren, zählt auch Lena Gercke, die als erste „Germany’s Next Topmodel“ gewann. Sie trägt das Lieblingsteil der Designerin, einen kurzen Overall mit Blazer. Hingucker ist neben einer weißen, langen Bluse, über die eine 3/4-Hüftgürtelwildlederkorsage getragen wird, ein ausgestopftes, schwarzes Minikleid mit Michelinmänncheneffekt. Visueller Schlüsselreiz der gesamten Kollektion ist das schwarze Band, das sich bondageartig um die Köpfe und Körper der Models wickelt. Aufreizend wickelt es sich unter dem großen, schwarzen Plüschmantel statt einem Top um den Brustkorb. Der Busenblitzer ist garantiert. Bleibt zu hoffen, dass die rumänischen Winter nicht so kalt sind wie in Deutschland.
Superinteressant wirkt ein Stoff, von dem in einem Karoraster kurze Fransen abstanden – aus ihm sind Mäntel und Tops gefertigt. Auch der Schlitz feiert bei Schrotter ein Comeback: allerdings an unerwarteten Stellen. So findet er sich fast versteckt in den mehrschichtig transparenten, bodenlagen Walleröcken. Untenrum zu sehen sind außerdem Schlaghosen mit hoch ausgestelltem Bund oder Minishorts. Die Accessoires geben sich geometrisch, besonders auffällig waren die großen schwarzen Broschen.
Hier und da werden mit beerenfarben stärkere Farbakzente gesetzt. Sonst sind neben ein wenig Knallorange eher warme Grautöne, Beige, Weiß und Schwarz zu sehen. Schrotters Mode ist insgesamt elegant und verspielt – nicht unbedingt für den Alltag geeignet, aber auf jeden Fall nicht langweilig.
Agata Waleczek traf für BLN.FM Irina Schrotter backstage:
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(Fotos: Dani Doege)