Aus dem hohen Norden, da kommt er her – aber eigentlich auch von überall, denn: Peter Major aka Opolopo ist einer von Skandinaviens aufstrebenden Produzenten, der mit seiner eigenen Mischung aus House, Hip-Hop, souligem Jazz und Break-Beats globalen Funk durch die Welt schickt. Ein Querschnitt seines persönlichen Sounds ist jetzt bei Tokyo Dawn Records unter dem selbst-beschreibenden Titel „Mutants“ erschienen.
Opolopo, in Ungarn geboren, wurde früh durch das musikalische Leben seines Vaters auf Jazz und elektronische Musik geprägt. Im Jahr 2003 erschien seine erste LP „OMNIFARIOUS“, auf der er unterschiedliche Einflüsse wie Jazz-House, Bossa Nova und Drum & Bass miteinander verband. Besondere Aufmerksamkeit bekamen allerdings seine inoffiziellen Bootleg-Remixe von Größen wie Marvin Gaye, Michael Jackson und Diana Ross, die sich durch die Wirren der Internetblogs im Untergrund festsetzten.
Ähnlich auch bei Opolopos Kick & Bass Re-Rub von „1960 What?“ des Grammy-nominierten Jazzmusiker Gregory Porters: Nachdem der zunächst inoffizielle Remix, ein Soul-House-Anstrich des Orignals, durchs Internet schallte und sogar auf Jazz FM in Großbritannien gespielt wurde, wurde er ins offizielle Remix-Paket aufgenommen und ist nun ebenfalls im Remix-Album „Mutants“ zu finden.
„Mutants“ ist ein Album, das im wahrsten Sinne des Wortes unterschiedlichste Einflüsse und Genre-Grenzen ineinander mutieren lässt. Die 14 Tracks bewegen sich nämlich im losen Zusammenhalt zwischen Soul und Funk, Hip-Hop und House, Rap und Broken-Beats. „Unions Time“ beispielsweise verwandelt sich im Remix in eine langsam-trottende, fast dub-step-artige Rap-Kollage, die von dezenten Funksynths, den gesprochenen Worten Talib Kwelis und dem geschmeidigen Gesang von Sly Johnson untermalt wird. Ähnlich bei Leon Kings „More Than A Crush“, dem Opolopo ein sanftes Deep-House-Gewand übergestülpt hat, das Kings Stimme Raum zur Entfaltung lässt und trotzdem elektronische Breakspielereien zulässt. Klassischen Disco-House gibt’s dann bei der neuenVersion von „Real“ von SoulParlor in Kollaboration mit dem R&B-Multitalent Colonel Red.
Ebenfalls mutiert sind auf Opolopos Album die Grenzen zwischen einem Easy-Listening-Anspruch für daheim und den auf die Tanzfläche gerichteten Tendenzen. Denn während Tracks wie „Rogiers Home (Opolopo Remix)“ und der House Mix von Opolopos „Our World“ straight nach vorne gehen, lassen sich etwa die Versionen von Dawn Light, M.U.S.I.C. und The Crush eher auf dem Bett mit Kopfhörern geniessen. Insgesamt ist Opolopo mit „Mutants“ ein faszinierend abwechslungsreiches Werk gelungen, das jeglichen Ansprüchen an ein Remixalbum gerecht wird. Eklektisch-elektrisch im besten Sinne.
Preview:
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Tracklist:
- Colonel Red – Gimme A Minute feat. Ursula Rucker (Opolopo Remix)
- Yellowtail – Back To The Melody (Opolopo Remix)
- Union – Time Leak feat. Talib Kweli & Sly Johnson (Opolopo Remix)
- SoulParlor – Real feat. Colonel Red (Opolopo Roller Skate Remix)
- Tomson & Benedict – Blind feat. Bantu Soul (Opolopo Remix)
- Replife – Real Life feat. Capitol A (Opolopo Remix)
- Gregory Porter – 1960 What? (Opolopo Kick & Bass Rerub)
- Rogiérs – Home (Opolopo Remix)
- Leon King – More Than A Crush (Opolopo Remix)
- Opolopo – Our World feat. Erik Rico (House Mix)
- SoulParlor – Real feat. Colonel Red & Amalia (Opolopo Dub Fix)
- Keith Campbell – Dawn Light (Opolopo Remix)
- Lisa P. – M.U.S.I.C. (Opolopo Remix)
- Theriak – The Crush feat. Alicia Renee (Opolopo Remix)