Lachen ist gesund. Es ist längst bekannt, dass diese Binsenweisheit viel Wahrheit in sich trägt. Was liegt da näher, als quasi präventiv für den bevorstehenden Winter (samt alljährlicher Grippewelle), das Zwerchfell zu trainieren? Das „International Comedy Film Festival“ bietet seinen Zuschauern mehrfach Gelegenheit mal wieder richtig „abzulachen“. Die große Auswahl an Filmen bildet verschiedene Facetten internationalen Humors ab: vom Genre-Mix der Mystery-Komödie über die Sozialsatire bis hin zur Dokumentation ist vieles vertreten. Nicht wenige der Indie-Produktionen sind hierzulande nur bei diesem Festival zu sehen. Diese Gelegenheit sollte genutzt werden! Eine kleine Auswahl besonders viel versprechender Filmen haben wir für Euch rausgesucht, das ganze Programm gibt es auf der Webseite des Festivals.
International Comedy Film Festival, 7.-14. Dezember im Filmtheater am Friedrichshain, Bötzowstraße 1-5, Berlin-Prenzlauer Berg, Tram M4: Am Friedrichshain
Finisterrae
Spanien (2010), experimentelle Komödie (OmeU)
Darum geht’s: Zwei russische Geister fühlen sich zu jung zum Sterben. Der Tod ist sowieso grundsätzlich langweilig. Einzig in Finisterrae, am Ende der Welt, bietet sich die Möglichkeit zu neuem Leben zu erwachen. Auf ihrer Reise zu Pferd begegnen sie sprechenden Tieren, katalanischer Videokunst der 1980er und einer ominösen Wegweiserin in weißen Gummistiefeln.
Prognose: Hui Buh meets Roadmovie. Verrückter, surrealer Film, der mit seiner formvollendeten Ästhetik in eine verquere Phantasiewelt einlädt.
Wann? 10.12., 20.15 Uhr und 14.12., 20.30 Uhr
George The Hedgehog
Jez Jerzy, Polen (2011), Animation, Komödie (OmeU)
Darum geht’s: George ist ein Igel, aber kein gewöhnlicher. Zu seinen Vorlieben gehören Frauen, Skateboardfahren und Bier. Kein Wunder, dass ein verrückter Wissenschaftler zwei Skinheads engagiert, um an Georges Gene zu kommen. Im Labor erblickt Georges pöbelnder und kotzender Klon das Licht der Welt. Als dieser zum Medienstar avanciert, sieht George sein bisheriges Leben ernstlich gefährdet und holt zum Gegenschlag aus.
Prognose: Glaubt man Foreneinträgen auf Internet Movie Database krankt diese Comic-Adaption an ihrem dünnen Plot. Das dürfte Fans von „Southpark“ und „Werner“ wenig schrecken, die auf vulgäre Witzen und nackte Tatsachen stehen. Die Regisseure meinen auch selbst: „Entweder man liebt es oder hasst es.“
Wann? 9.12. um 22.15 Uhr und 10.12. um 18.00 Uhr
Septien
USA (2011), Mystery-Komödie (OV)
Darum geht’s: Zum ersten Mal seit 18 Jahren sind die drei Brüder Cornelius, Ezra und Amos wieder vereint. Jeder der drei leidet an einer eigener Exzentrik: Ezra kämpft mit seinem Sauberkeits- und Jesuswahn, Amos ist ein autodidaktischer Künstler mit einem Fetisch für Sport und Satan. Und Cornelius schafft es nach Jahren der Trennung nicht, die Distanz zu seinen Brüdern zu überwinden. Das plötzliche Auftauchen eines schmierigen Klempners, der in Verbindung zu schmerzlichen Highschool-Erinnerungen steht, lässt Schlimmes befürchten. Kann ein mysteriöser Landstreicher den Brüdern helfen?
Prognose: Der Kino-Trailer lässt den Filmfan völlig ahnungslos und doch in spannender Erwartung zurück. Die Kombination aus Familiengeschichte und Südstaatenmystik scheint verrückt. Dieser Beitrag vom „Sundance Film Festival 2011“ ist auf jeden Fall sehenswert!
Wann? 11.12./13.12. um 20.00 Uhr
POM Wonderful Presents: The Greatest Movie Ever Sold
USA (2011), Dokumentation, Komödie
Darum geht’s: Filmemacher Morgan Spurlock („Supersize Me“) möchte einen kritischen Film über Werbung und Product Placement drehen. Und wie finanziert man einen potentiellen Kassenschlager in echter Hollywood-Manier? Natürlich über Product Placement! Der Film ist von Beginn bis Ende mit Werbung gepflastert – mehr geht nicht. In Gesprächen mit den Marketingspezialisten der großen Firmen (zum Beispiel POM Wonderful, einem in Deutschland eher unbekannten Saft), erfolgreichen Selbstvermarktern wie Big Boi von Outkast und mehreren Werbekritikern, allen voran Ralph Nader, dem wohl bekanntesten Verbraucherschützer der USA, demontiert Spurlock die schillernde Fassade der Werbeindustrie.
Prognose: Konsumkritische Dokumentation mit viel Sinn für Humor – auch wenn einem angesichts der entlarvten Absurdität der Werbeindustrie die Tränen kommen möchten. „The Greatest Movie Ever Sold“ ist in Deutschland bisher leider ohne Verleih, daher: Chance nutzen und unbedingt anschauen!
Wann? 9.12. um 20.00 Uhr und 10.12. um 18.00 Uhr