Die Globalisierung ist allgegenwärtig. Während die Weltbevölkerung auf sieben Milliarden Menschen anwächst, essen wir bevorzugt internationale Küche, haben Freunde in aller Welt, sprechen zunehmend Denglisch, verbringen mal eben ein Wochenende in New York und feiern Halloween. Die Welt rückt näher zusammen und das nicht nur aufgrund des zunehmenden Platzmangels. Die Konsequenzen der Globalisierung sind vielschichtig: Vorzüge können nicht geleugnet werden, doch offenbaren sich immer größere, unüberwindbare Unterschiede zwischen Industrie- und Schwellenländern. Menschen verhungern.
Natürlich kann Berlin auch zu dieser Thematik ein passendes Filmfestival aus dem Hut zaubern: Das globale-Filmfestival beschäftigt sich bereits seit 2003 mit globalisierungskritischen Themen. Politische Inhalte sind hier nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. So wurde auch dieses Jahr eine vielseitige Auswahl internationaler Filme zusammengestellt, die zum einen gesellschaftliche Widersprüche aufdecken und zum anderen denjenigen eine Plattform bieten sollen, die sonst nur selten Gehör in der Öffentlichkeit finden.
Das Programmvom 3.-9.11.2011 zeigt viele Beispiele für Widerstand gegen die widrigen Gegebenheiten und schlägt Alternativen vor. (Hier das PDF zum Download.) Offene Fragen werden im Anschluss zu den Filmen beantwortet, denn dann ergibt sich oftmals die Möglichkeit mit Fachleuten zu sprechen. Parallele Workshops bieten Raum für Diskussion. So klingt die thematische Reihe „Media Implosion Part 2“ nach vielversprechendem Input für Digital Natives und alle diejenigen, die auf dem Weg dazu sind, welche zu werden. Aktivisten und Theoretiker diskutieren, wie soziale und politische Themen im Meer von Information erfolgreich diejenigen finden, die sie interessieren. Ist das Internet dafür ein Raum der unbegrenzten Möglichkeiten? Wohin führt das alles?
Workshop Media Implosion Part 2: Dienstag, 8.11.2011, 19:00 Uhr, c-base, Rungestr. 20. Berlin-Mitte, S-Bahn: Jannowitzbrücke
Im Film „Dschungel Radio“ sendet man nicht aus dem Hauptstadt-Dschungel, so wie wir das tun, hier kommt der Sound aus dem Urwald Nicaraguas. In den Sendungen des Dorffunks wird die häusliche Gewalt gegen Frauen thematisiert, die so selbstverständlich ist, dass die Justiz nicht mal gegen Frauenmorde vorgeht. Obwohl solche Sendethemen des Dschungel-Radios nicht viel mit BLN.FM gemein haben, sollte man sich diese Reportage nicht entgehen lassen.
Dschungel Radio: Samstag, 5.11.2011, 20:30 Uhr, Moviemento 1, Kottbusser Damm 22, Berlin-Kreuzberg, U-Bahn: Schönleinstraße
Die Reportage „Lampedusa Next Stop“ ist Teil des Kurzfilmblocks „Shorts 1“, der sich mit Migration beschäftigt. Lampedusa ist eine italienische Insel im Mittelmeer – für viele Flüchtlinge der erste (und das einzige) Ort, den sie von Europa sehen. Der Film begleitet Flüchtlinge auf ihren Weg – und zeigt Migration und deren Gründe aus der Nähe.
Kurzfilmblock Shorts 1: Freitag, 4.11.2011, 15:30 Uhr, Moviemento 1, Kottbusser Damm 22, Berlin-Kreuzberg, U-Bahn: Schönleinstraße
Weiter Themen der globale-Filme: die allgegenwärtigen Schuldenkrise der Staaten und ihre Gründe. Außerdem werden subkulturelle Orte Europas gezeigt, wo kapitalistische Werte noch nicht die Überhand gewonnen haben und Indiens Queer-Szene vorgestellt. Es verspricht also spannend zu werden.
Veranstaltungsorte:
- c-base: Berlin-Mitte, Rungestrasse 20, 2.Hinterhaus, S-Jannowitzbrücke
- Kino Moviemento: Berlin-Kreuzberg, Kottbusser Damm 22, U Bahnhof Schönleinstraße
- allmende – Haus alternativer Migrationspolitik und Kultur: Berlin-Kreuzberg, Kottbusser Damm 25-26, U Bahnhof Schönleinstraße