Manch ein nach Berlin gespülter Künstler und andere Gestrandete leben seit langer Zeit hier, aber was macht die Stadt so lebenswert? BLN.FM hat die Venezolanerin Aérea Negrot getroffen und heraus bekommen, warum sie sich nach Zwischenstopps in Amsterdam und London in unserer Stadt am wohlsten fühlt.

Zusammen mit ihrem engsten Freund und Musikerkollegen DJ Fata Kiefer sprach BLN.FM über das Debüt-Album „Arabxilla“, das gerade auf Bpitch Control erschienen ist (Review zum Album hier). In dem Album verarbeitet die Sängerin und Ballettänzerin viele persönliche Erlebnisse der letzten Jahren: In „Deutsche werden“ schildert sie, wie schwierig es ist „eine Deutsche“ werden zu können. Auf absurd komische Weise thematisiert sie im Text ihren absolvierten Deutschkurs und den bürokratischen Wust bei den Ausländerbehörden. Um Berliner Bären, „eine alkoholische, unfreundlich Kuh“ und das billige Leben in Berlin geht es in der in einer anderen Ballade.

Insgesamt überwiegt bei Aérea Negrot aber die Freude hier zu sein: „Ich bin total glücklich in Berlin. Ich denke, jede Stadt hat eine schöne und eine sehr dunkle Seite.“ Durch ihre Kunst drückt sie sich nicht nur aus, sondern es sei auch eine Art Therapie, sagt sie.

Negrot und Fata haben sich vor langer Zeit in ihrer Heimat Venezuela kennengelernt. Die Freunde könnten verschiedener nicht sein. Sie übernimmt den extrovertierten, wilden Part, er ist eher reserviert, zurückhaltend und spricht weniger. Dennoch kommt es manchmal zu charmanten Disputen. So sind sie sich nicht ganz einig, ob Aérea anfangs wirklich so sehr um Fatas Freundschaft buhlen musste, oder ob gerade eigentlich schon ein neues Album für das nächstes Jahr geplant ist. In anderen Momenten sind sie aber wieder wie Schwestern, mal wie ein Pärchen, mal wie Mutter und Vater, sagen die beiden. Aber: „Das Zusammenwohnen funktioniert nur, weil Aérea soviel reist.“ sagt Fata.

Das nächste Mal sind die beiden mit ihrer extrovertierten Live-Performance am 5. November bei der Bpitch Control-Nacht im Watergate zu erleben.

Das BLN.FM-Interview mit Aérea Negrot und Fata Kiefer zum Nachhören:

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(Foto: Aparici Luna Scovino)