Crazy P. – When We On

Es gibt Alben, die sind einfach toll. „When We On“ von Crazy P. ist ein solches. Das was die Produzenten Chris Todd und James Baron, sowie Sängerin Danielle Moore hier präsentieren, ist tatsächlich eines der schönsten Disco-Alben der letzten Zeit und definitiv Crazy P.’s  bestes Werk nach sechzehn Jahren wechselhafter Bandgeschichte.

Angefangen hatten Todd und Baron, die sich aus gemeinsamer Zeit in Nottingham kannten, noch als Crazy Penis. 2002 erweiterte man die Bandstruktur um Bassist Tim Davies, Schlagzeuger Mav Kendricks und Sängerin Danielle Moore. Todd und Baron sind zudem noch unter einer Reihe diverser Pseudonyme bekannt, wie Hot Toddy oder Ron Basejam. Doch ihr musikalisch vielfältigstes Projekt dürfte Crazy Penis sein, was auch die Beschneidung zu Crazy P. im Jahr 2008 nicht geändert hat. Für das neue Album haben sie nicht nur ihren Namen, sondern auch ihre Gruppe verkleinert, was zur Folge hatte, dass sich nur Todd, Baron und Moore für „When We On“ verantwortlich zeigen.  Auch wenn das Vorgängeralbum  „Stop Space Return“ nicht das Schlechteste war, mit „When We On“ haben sie ihren musikalischen Höhepunkt erreicht, worüber sich auch der Crazy Penis freuen dürfte.

Die Eröffnung gelingt „Open For Service“ perfekt. Crazy P. wollen Spaß machen. Wie das über elf Tracks abwechslungsreich geht, kann man dann auch hören. Danielle Moores Stimme ist prägnant und mitreißend und kommt als gute attraktive Freundin daher, die dir mit einfachen Wahr- und Weisheiten den Tag rettet.

„Changes“, der zweite Track des Albums, rollt mit unregelmäßigem und sexy Beat an, wird angetrieben von Moors Zuckerstimme, umhüllt sich dann mit eleganten Streichern, um abschließend wie aus mehreren Schichten musikalischer Glücklichkeiten zu explodieren. Was hier in den ersten beiden Tracks versprochen wird, wird auch auf Albumlänge eingehalten: „When We On“ zielt zum einen auf die Tanzfläche mit all ihren Projektionen von Sehnsüchten und Freude, ist aber auch sonst ein toller Begleiter, wenn man einfach nur gut unterhalten werden will.

Die wohl schönste Nummer ist der Track „Heartbreaker“. Hier trifft Melancholie auf Discobeats und klingt dabei wie eine Mischung aus The Police und The Cure.  Ein bisschen wünscht man sich hier wieder sechzehn zu sein, um sich seinen Liebesschmerz angemessen vertonen zu lassen. Tatsächlich fällt es bei all den Perlen schwer, einige besonders hervorzuheben, wie zum Beispiel „Twisted“, der beste Tanzflächendramatik für ausschweifende und bunte Sonntagnächte bietet. Oder „Wecanonlybewhoweare“, dass so herrlich leicht und fluffig unsere Existenz zum normalsten der Welt erklärt.

Am Ende von „When We On“ bleibt die Sehnsucht nach mehr, und so hört man sich das Ganze noch einmal an. Mittlerweile tendiert man auch schon zum mitsingen, was bei den wenig komplexen Lyrics auch nicht schwer ist. Crazy P. haben schlicht den perfekten Nachweis geliefert, das Disco im modernen Gewand weiterhin ein wunderbares Vehikel für glitzerne Sehnsüchte sein kann, ohne dabei kitschig zu werden. Hier ist Disco lässig, elegant und manchmal ziemlich sexy!

Preview:

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Tracklist:

  1. Open For Service
  2. Changes
  3. Beatbox
  4. The Unbearable Lightness Of Being
  5. Heartbreaker
  6. Twisted
  7. Sonar
  8. Your Dark Energy
  9. Eruption
  10. Wecanonlybewhoweare
  11. Future Beat

(2020 Vision)