Wahlcheck: Kultur

Der Knaack Club (Foto: Greifswalder Str. 224, ehemaliges Gebäude des Knaack) musste letztes Jahr die Segel streichen. Damit machte ein Club mit mehr als 50-jähriger Tradition zu, der im Prenzlauer Berg nach der Wende zu einer festen Institution geworden war. Auch das SO36 war kurzzeitig von einer Schliessung bedroht. Der Magnet Club musste umziehen. Gleichzeitig kommen aber viele Touristen wegen der vielfältigen und lebendigen Clubszene nach Berlin. Ist es da clever die Clubs im Kamps ums Überleben alleine zu lassen? Sollte die Berliner Kulturförderung weiter gefasst werden? Oder gehört das Überleben und Sterben einfach zur Kunst-, Kultur- und Club-Szene dazu?

Kulturpolitik zählt zu den Hauptaufgaben des Landes. Wir haben deshalb vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September sowohl die bisherigen Regierungsparten SPD und Linke als auch die Oppositionsparteien Grüne, FDP und Piraten nach ihren Konzepten zum Thema Kunst und Kultur in Berlin gefragt. Die CDU hat trotz einer ersten Anfrage vom 14. Juli erst am 29. August reagiert – leider zu spät für unseren Wahlcheck.

 Die Grünen

Benedikt Lux, Kandidat in Steglitz-Zehlendorf und Sprecher der Grünen-Faktion im Abgeordnetenhaus für Innenpolitik, Demokratie und Datenschutz: „Wenn man Trends setzen will, dann sollte man ganz weit vorne stehen und sehr selbstständig sein – und deswegen finde ich nicht, dass die Clubs in Berlin die gleiche Betonlobby brauchen wie andere Kulturbereiche.“

Das Interview zum Nachhören:

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SPD

Ellen Haußdörfer, Kandidatin in Treptow-Köpenick und stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus: „Ich glaube, es wird und muss für Berlin gelten, dass es ein gemeinsames Miteinander von freier und etablierter Szene gibt, keine schließt die andere aus, auch wenn das durchaus in der öffentlichen Wahrnehmung so gesehen wird.“

Das Interview zum Nachhören:

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FDP

Christoph Meyer, Kandidat in Charlottenburg-Wilmersdorf, Spitzenkandidat der FDP, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Haushalt und Finanzen der Fraktion im Abgeordnetenhaus: „Kultur wird immer auf Förderung angewiesen sein.“

Das Interview zum Nachhören:

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Die Linke

Klaus LedererKlaus Lederer, Kandidat in Pankow, Landesvorsitzender der Linken in Berlin und rechtspolitischer Sprecher der Fraktion im Abgeordnetenhaus: „Mir fällt es als Clubgänger leicht, mich auf die Seite von Schokoladen oder was aus immer zu stellen und dann zu sagen: Das muss erhalten bleiben, dafür müssen wir kämpfen!“

Das Interview zum Nachhören:

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Piratenpartei

Martin Delius, Kandidat in Pankow: „Ich bin nicht der Meinung, dass man generell Kunst und Kultur in der Stadt schützen muss, weil ich glaube, dass Kunst und Kultur gerade in Berlin sehr dynamisch und sehr vielfältig sind und sich sehr schnell den Gegebenheiten anpassen.“

Das Interview zum Nachhören:

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Nächste Woche im dritten Teil des BLN.FM-Wahlchecks: Welche Konzepte haben die Parteien in Berlin, um neue Perspektiven in der Kreativwirtschaft zu schaffen?

Bericht: Tobias Sauer und Jens Baudisch