Australien lässt nicht locker: Drei Jahre nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums haben sich die Songs von Empire Of The Sun auf dem Markt durch- und in unseren Ohren festgesetzt. Und jetzt stellt sich der große Bruder vor, denn EOTS ist eigentlich nur ein Nebenprojekt von Nick Littlemore, dem Mastermind hinter Pnau. Letztere sind schon seit über zehn Jahren sehr erfolgreich in und um Sydney unterwegs und haben jetzt ihren vierten Longplayer veröffentlicht.
Und der klingt – es hilft ja nichts, drum herum zu reden – recht monoton und uninspiriert. Littlemore, der auch an der Produktion des kritisch beäugten Albums „Black Light“ von Groove Armada beteiligt war, verleiht „Soft Universe“ denselben Melt!-kompatiblen, indietronischen und irgendwie bratzigen Sound, der schon bei „Black Light“ unangenehm auffiel. Schlimmer noch: Pnau exerzieren die Mischung aus dröhnenden Synthies und quakendem Gesang auf Albumlänge durch, wohingegen bei Groove Armada noch andere Musiker ihren Einfluss geltend machten oder bei Empire Of The Sun der Mitstreiter Luke Steele für spätnachmittägliche Pop-Melancholie sorgte.
Auch eine ironische Brechung der Neo-Disco-Attitüde wie bei Grum oder den Bag Raiders sucht man vergeblich. Über zehn gleich klingende Tracks erstreckt sich das substanziell tatsächlich softe Klanguniversum von Pnau und hinterlässt einen Nachgeschmack wie überzuckerter Kaugummi. Warum ausgerechnet Elton John das Projekt unter seine Fittiche genommen hat, erscheint ein wenig rätselhaft – und die bereits projektierte Idee eines Albums mit Neubearbeitungen großer Elton-John-Hits durch Pnau ruft leichten Grusel hervor. Vielleicht ist aber genau das der Reiz – den womöglich nur die fernen Australier verstehen.
Preview:
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Tracklist:
- Everybody
- Solid Ground
- Unite Us
- Twist Of Fate
- The Truth
- Glimpse
- Epic Fail
- Better Way
- Something Special
- Waiting For You