Spezial: hier:Hören Hörfilm-Abend

So mancher Schauspieler nimmt extreme Mühen auf sich, um in möglichst vielen Ländern mit eigener Stimme auf der Leinwand zu erscheinen. Christopher Lee zum Beispiel. Er versucht stets die fremden Sprachen so gut wie möglich zu artikulieren, damit er hinterher nicht mit fremden Stimmen spricht. Der deutsche Hollywood-Export Udo Kier ist da das genaue Gegenteil. Er ist zwar der deutschen Sprache mächtig, spricht aber dennoch mit einem derart starken hessischen Akzent, dass er auch bei einheimischen Produktionen nachsynchronisiert wird. Dann schlägt sie, die Stunde des Synchronsprechers, oder besser ausgedrückt, des Synchronschauspielers. Denn auch wenn er oder sie nur die Stimme einsetzt, so muss sich doch in die Rolle hineinversetzt werden. Deshalb sind viele Sprecher auch gleichzeitig als Schauspieler tätig.

Ein paar bekannte Stimmen kann man kommenden Samstag, den 20. August 2011, live erleben: bei hier:Hören, der Hörspielnacht in der ufa-Fabrik in Berlin-Tempelhof. Drei Hörspiele und eine Lesung stehen auf dem Programm – alles live übertragen auf BLN.FM!

Eines der Live-Hörspiele ist „Asche“. Die Situation erinnert an kürzliche Ereignisse: der isländische Vulkan Eyjafjalla legt mit seiner Eruption weite Teile von Europas Flugverkehr lahm und vier Inhaber einer Werbeagentur stranden in Athen. Ihre Wege trennen sich und sie wandern getrennt durch die griechische Metropole. Dieser Geschichte über Desorientierung, Einsamkeit und wahre Freundschaft folgt der „audiotische“ Road-Movie „Das Schweigen der Unsichtbaren“. Eine Weltpremiere gibt’s danach: die Krimikomödie „Die Nachbarn des Leon Lampe“ wurde noch nie aufgeführt und auch noch nicht veröffentlicht. Zu guter Letzt und später Stunde findet die „Die Lesung zur Nacht“ statt, von der man alles andere als jugendfreie Texte erwarten kann. Die Live-Hörspiele werden unter anderem von dem „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“-Urgestein (und Kabarettist) Wolfgang Bahro, dem „Hellboy“ Tilo Schmitz oder Luise Lunow („Desperate Housewives“) gespielt und gesprochen. Na dann, Augen zu und Film ab. Ob nun live in Tempelhof oder vor’m heimischen Lautsprecher im Ohrensessel.

Einzeltickets kosten 7€, Karten für die gesamte Veranstaltung 15€.

UFA-Fabrik, Viktoriastr. 10-18,  Berlin-Tempelhof, U-Bahn: Ullsteinstrasse