Three Trapped Tigers: Tanzmusik in Handarbeit

Three Trapped TigersThomas Rogerson beschäftigte sich hauptsächlich mit klassischer Komposition und Jazzmusik, bevor er nach New York ging. Die meisten in Big Apple fragten ihn damals aber, wieso er ausgerechnet dorthin gekommen war, um sich mit Musik zu beschäftigen. Ihrer Meinung nach war das, was damals aus Großbritannien herüberkam, wesentlich spannender als Jazz. Tatsächlich eroberten Warp Records und vor allem Aphex Twin sehr schnell Rogersons Musikerherz. Trotzdem störte ihn irgendwie die maschinelle Reproduktion von Intelligent Dance Music (IDM), wenn es um Liveauftritte ging. Also setzte er sich zum Ziel, diese Musik wieder genau dort hinzubringen – und geboren waren die Three Trapped Tigers.

Das Projekt versteht sich als Anti-Kraftwerk, als Gegenentwurf zur Kraftwerkschen Mensch-Maschine. Die Songs werden zwar alle am Computer komponiert, aber eingespielt werden sie komplett live, jeder Teil. Dasselbe gilt natürlich auch für die Konzerte. Im Gegensatz zu den meisten elektronischen Bands gibt es keinen Track, der im Hintergrund durchläuft und einfach nur mit ein paar Instrumenten begleitet wird. Weil IDM aber hochkomplex ist und der Mensch nicht perfekt, schleichen sich beim Spielen auch mal Fehler ein. Diese Form des Scheiterns gehört aber zum Konzept, denn die IDM der Three Trapped Tigers soll organisch und lebendig klingen. Wer sich vom Erfolg dieses Konzepts überzeugen will, sollte am Donnerstag, den 18. Mai im Festsaal Kreuzberg vorbeischauen, denn dort wird im Rahmen des Krake-Festivals das einzige Berliner Konzert der Band in diesem Jahr stattfinden.

Interview mit Thomas Rogerson von den Three Trapped Tigers:

[powerpress]