Manik – Armies Of The Night

Wenn es um Inspirationsquellen geht, finden manche Leute mitunter wunderliche Dinge. Im Falle des New Yorkers Manik war es der bei uns nicht sonderlich bekannte Film namens „The Warriors“, der ihn zu seinem ersten Album „Armies Of The Night“ anregte. Im Film wird eine Jugendgang unschuldigerweise eines Mordes bezichtigt und von anderen Gangs in New York durch die Nacht gejagt. Der Bezug zwischen dieser Story und Maniks Musik findet sich vor allem im Intro und in den Tracktiteln, ansonsten aber hat die Inspiration der Produktion viel Freiraum gelassen.

Schon nach den ersten Tracks wird deutlich, dass Manik nicht stur an irgendwelchen Formen hängt. Er hat zwar mit „Armies Of The Night“ formal ein Housealbum vorgelegt, aber ähnlich wie bei seinen New Yorker Kollegen von Wolf + Lamb und Soul Clap macht er seine  ebenfalls ausgeprägte Liebe zu R&B und Hip-Hop deutlich. Besonders bei „Pipedreams“, „Haterville“ und „Another Day“ wird dies hörbar. Diese kurzen Tracks sind wie Wellenbrecher, die die Aufmerksamkeit immer wieder neu bündeln.

Doch das ist nicht alles: Mit seinen nur 25 Jahren präsentiert Manik ein ein erstaunlich vielfältiges Album. „Nightfall“ stampft mit sattem Bass nach vorne und entwickelt sich dann zu einem flotten Disco-Track, um anschließend von dem vielleicht besten Track des Albums, „CityKids“, abgelöst zu werden. Mit imponierender Bassline, aber ansonsten aufs Minimum reduziert, zielt dieser auf die Tanzfläche, ohne durch allzu schnelles Tempo zu überfordern. Bei „Ruckus 8OH8“ hingegen zieht Manik etwas an und packt den Track in ein Detroit-Techno-Gewand. Mit „Streets Are Deep“ zeigt sich Manik dann von seiner düsteren Seite und erinnert damit ein wenig an Art Department, um im Anschluss 80er-Jahre-Sound in Form des Tracks „DeLorean Soho“ zu präsentieren.

Manik hatte schon mit seinen vorherigen Produktionen, unter anderem auf Poker Flat und Culprit, auf sich aufmerksam gemacht. Mit „Armies Of The Night“ auf Ovum Recordings, dem Label von Josh Wink, hat er nun so etwas wie seine Reifeprüfung abgelegt und steht nicht ohne Grund im Fokus. Denn obwohl das Album, das mit seinen 17 Tracks recht üppig ausgefallen ist, ein wenig nach einem allzu bunten Mix klingt, schafft es der junge New Yorker, alles in einen Fluss zu bringen. Damit wird „Armies Of The Night“ zu einem vielfältigen House-Album, das zeigt, wie durchlässig die Grenzen zwischen den Genres sind.

Preview:

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Tracklist

  1. My Hood – Armies Of The Night (Intro)
  2. Need Your Lovin
  3. Nightfall
  4. City Kids
  5. Pipedreams
  6. Son’t Stop Don’t Run
  7. She’s Slow Motion
  8. Ruckus 8OH8
  9. Haterville – The Message (Interlude Skit)
  10. Loose My Mind (Album Edit)
  11. Streets Are Deep
  12. DeLorean Soho
  13. Kent Ave
  14. Another Day
  15. Queensboro
  16. We’re From Coney
  17. The Way Home (Outro)

(Ovum Recordings)