Is Tropical – Native To

Is Tropical - Native ToFallen wir mal mit der Tür ins Haus: Das Debütalbum „Native To“ (VÖ: 10. Juni 2011) der britischen Is Tropical klingt wie ein wohlgelungener Mix aus allem, was sich gerade in den Indie-Elektro-Charts Mitteleuropas tummelt. Die geheimnisvollen, meist unter Tüchern versteckten Urheber sind Gary Barber (Vocals/Guitar/Keys), Simon Milner (Vocals/Guitars/Keys) und Dominic Apa (Drums/Programming) aus London. Sie schaffen mit ihrem beatlastigen Indie-Pop-Elektro-Gefrickel zwar keine Meilensteine der Musikgeschichte, aber dank der Nähe zu anderen aktuellen Produktionen eine durchaus wohlbeschwingte Melange mit hohem Wiedererkennungswert.

Was Is Tropical nicht durch ihre Musik schaffen, versuchen sie an Kreativität und Innovation in ihrer visuellen Darstellung wettzumachen. Ihre Bühnenperformances sollen energetisch und geheimnisvoll sein, vor allem wegen ihrer Verschleierung, den aufwendigen Visuals und der Lichteffekte. Ganz wichtig scheinen den drei jungen Musikern aber auch ihre Videos zu sein – besonders das zur Album-Vorabsingle „The Greeks“ kreierte Video regte bereits zu lebhaften Diskussionen an.

Manche finden es geschmacklos und gewaltverherrlichend, andere können dem Video durchaus positive Aspekte abgewinnen. Zunächst einmal ist es sehr künstlerisch gestaltet: Die Animation des „Blutvergießens“ verleiht dem Ganzen einen comichaften und – nicht zuletzt durch die Kinder – spielerischen Charakter. Außerdem scheint auch durchaus eine sozialkritisch gemeinte Komponente durch: Krieg, Drogenhandel, Terrorismus und Gewalt generell werden zwar auf diese spielerisch-unschuldige und gleichzeitig äußerst brutale Weise dargestellt, doch verdeutlicht dies auch, dass all dies alltägliche Themen sind und natürlich durch deren mediale Reflexion die jüngeren Generationen beeinflussen und prägen.

Is Tropical

Zurück zur Musik: Das Album „Native To“ ist zwar eher kein Anwärter für irgendwelche Jahreshitlisten, aber es überzeugt immerhin mit einem durchgängigen Rhythmus, einer schönen klaren Stimme und netten Klangspielereien an Synthesizern, Drum-Machines und Keyboards. Wer Lust auf leichte Kost für zwischendurch hat, ist mit diesem Album auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

Übrigens, wer sich die verschleierte Bühnenperformance der drei Londoner anschauen möchte, hat Gelegenheit dazu auf dem diesjährigen Melt! Festival am 15. Juli.

Preview:

[podcast:]http://media.bln.fm/media/audio/previews/is_tropical_native_to_preview.mp3[/podcast]

Tracklist:

  1. South Pacific
  2. Land Of The Nod
  3. Lies
  4. The Greeks
  5. What???
  6. Clouds
  7. I’ll Take My Chances
  8. Oranges
  9. Berlin
  10. Think We’re Alone
  11. Zombies
  12. Seasick Mutiny

(Cooperative Music / Kitsuné)