autoKratz – Self Help For Beginners


Als 2008 die Single „Stay The Same“ über Kitsuné erschien, die auch gleich Platz 1 im DJ-Mag Hype Chart erreichte, wurden autoKratz sehr schnell und bis weit über ihre Landesgrenzen hinaus ein Begriff. Zumal die Techno-Legenden Underworld sie kurz darauf als Unterstützung für einige Auftritte buchten. Darüber hinaus folgte ein Tour-Support für The Prodigy in Tokyo und eine ausgedehnte Australien-Tour mit La Roux, Tiga und Crystal Castles, für einige derer autoKratz auch Remixe anfertigten. Nicht umsonst also wird das Londoner Duo, bestehend aus Sänger David Cox und Producer Russel Crank, derzeit als eine der besten elektronischen Live-Acts gehandelt und von A-Trak bis Zombie Nation verehrt.

Nun sind sie zwei Jahre nach ihrem Debüt „Animal“ mit ihrem zweiten Studioalbum „Self Help For Beginners“ zurück (VÖ: 24.06.). Diesmal allerdings ein ganzes Stück düsterer und unterwegs auf dem eigenen Label Bad Life. autoKatz bleiben sich dennoch treu: Sie setzen auf eingängige Vocals im Indietronic-Format und betten diese in harte und kräftige Elektro-Sounds ein. Man könnte meinen, autoKratz seien unter anderem eine technoide Variante der Infadels – nicht zuletzt auch aufgrund David Cox‘ äußerlichen Erscheinungsbildes und ihrer alternativen Attitüde.

Die erste Singleauskopplung „Opposite Of Love“, mit der das Album auch gleich eröffnet wird, bietet in puncto Darkness allerdings nur einen kleinen Vorgeschmack – kommt sie doch noch recht radiotauglich daher. Für die zweite, ebenfalls noch handzahme Single „Becoming The Wraith“ (Track 2) haben sie sich Verstärkung in Form von New Order-Gitarrist Peter Hook geleistet; der Song erinnert aber auch stimmlich an die Joy Division-Nachfolgeband. „Last Night“ (Track 4) ist ein druckvoller Tanzflächenfüller, der ordentlich abgeht. Der konzeptionelle Höhepunkt wird jedoch mit „The Seventh Seal“ (Track 5) erreicht, der ob seiner Aggressivität und ekstatischer Steigerung beinahe Angst einjagt und Dämonen zu wecken vermag. Mit „Kick“ gelingen autoKratz wieder rockigere Töne, die mit Primal Scream-Gitarrist Andrew Innes entstanden sind, und – wenn auch harmloser als der Rest – Party-Spaß bereiten. Schließlich merkt man dem Album auch die Unterstützung von Jagz Kooner an, des Produzenten von Kasabian und Primal Scream, der hier auf unprätentiöse Weise einen Spagat zwischen elektronischem Rock und Techno-Club lancieren soll.

„Self Help For Beginners“ ist nichts für Einsteiger, was das bedrohliche Techno-Instrumental „R.I.S.E.“ sowie der krönende Abschluss „A-Train“ mehr als deutlich machen. Dennoch bleibt am Ende zu verlautbaren, dass autoKratz mit ihrem zweiten Album zwar sanften Gemütern Angst einjagen könnten, ihnen damit aber ein absoluter Kracher gelungen ist.

Preview:

[podcast:]http://media.bln.fm/media/audio/previews/autoKratz_self_help_for_beginners_preview.mp3[/podcast]

Tracklist:

  1. Opposite of Love
  2. Becoming the Wraith feat. Peter Hook
  3. Fireflies
  4. Last Light
  5. The Seventh Seal
  6. Skin Machine
  7. Kick feat. Andrew Innes
  8. The Fallen
  9. My Own Black Heart
  10. R.I.S.E.
  11. Their Gun
  12. Every Little Scar (Bonus Track)
  13. A-Train (Bonus Track)

(Bad Life)