Früher war alles einfacher – auch in der Kunst. Entweder man malte oder ging in die dritte Dimension und erschuf eine Skulptur. Wer ein wenig experimentierfreudiger war, dichtete nebenbei noch etwas. Heutzutage sieht das anders aus, fast jedes Material und Medium kann in einen Kunstkontext gesetzt werden. Ob Film, Ton oder interaktiv, der Besucher moderner Kunstausstellungen hat oft die freie Wahl.
Auch der Kunstkonsum hat sich drastisch verändert, hatte man früher die Wahl zwischen dem Abendmahl oder der Statue des David, so war jedes Mal klar: es geht um Motive und Allegorien der Bibel. Aber worum geht es einem Damien Hirst, wenn er einen diamantbesetzten Platinschädel macht? Oder Bill Viola, der in seinen Videoinstallationen mit der Geschwindigkeit von Filmen spielt?
Diese Fragen kann nicht jeder einfach beantworten. Deshalb hat das MoMa bei seiner großen Präsentation 2004 in der Neuen Nationalgalerie Berlin MoManizer eingesetzt. Das waren Leute vom Fach, die dem Besucher die Kunstwerke näher bringen sollten. Weil das Konzept überzeugt hat, wurde es auch auf dem Emergeandsee-Festival 2011 umgesetzt. Katja Grawinkel, die Leiterin für die Kunstvermittlung, erzählte BLN.FM wie das geht. Das Hauptaugenmerk lag nicht darauf Besucher zu belehren, die Macher wollten hingegen eine Art lockeres Gespräch über das Kunstwerk entstehen lassen. Dafür wurden extra Studenten geschult, die sich intensiv mit den jeweiligen Werken auseinandersetzten um dann auch kompetente Gespräche führen zu können.
Ist das auch ein Modell für andere Ausstellungen? Würdet Ihr Euch gern mit Kunststudenten über Nofretete, Kannibalen oder „Based in Berlin“ unterhalten?