Austra – Feel It Break

Austra ist das Projekt der Kanadierin Katie Stelmanis. Kati hat eine klassische Musikausbildung genossen, was man dem Gesang sehr deutlich anhört. Nun hat die seltsame Kombination aus Pop mit klassischen Gesangselementen ja The Knife nicht im Mindesten geschadet, sondern ganz im Gegenteil zu ihrem Erfolg maßgeblich mit beigetragen. Aber bei allem Mühen kommen Austra an The Knife leider nicht heran. Der Gesang von Katie ist großartig, abwechslungsreich, etwas unterkühlt oft aber immer auf den Punkt.

Das Problem sind die Songs, die Strukturen, die Sounds, die darunter liegen und die Stimme unterstützen sollen. Als klassisch ausgebildete Musikerin hat Katie den Computer anfangs nur genutzt um klassische Kompositionen zu entwerfen mit gesampelten Klavieren und Streichern. Erst später hat sie die Möglichkeiten der elektronischen Klangerzeugung wahrgenommen und begonnen, mit Synthesizern zu experimentieren. Darin liegt wahrscheinlich einer der Gründe, warum das Album fast immer so klingt, als hätte man den Sound schon tausendmal gehört. Die Beats klingen dumpf, die Synthesizerwellen abgedroschen und das Gitarrensolo am Ende von „The Noise“ wäre selbst Europe in den 80ern peinlich gewesen. Es wirkt, als ob nicht einmal der Versuch unternommen wurde, das Album in ein homogenes Klanggebilde zu verwandeln.

Zudem sind leider auch die Songs, die aus den abgegriffenen Sounds konstruiert werden nicht sonderlich ausgefeilt. Da rumpelt die Drummaschine mit den flach klingenden Beats oftmals im Hintergrund durch, die Melodien sind leicht konsumierbar, eingängig und abwechslungsreich, aber nicht bleibend. Einfache Kompositionen können sehr gut funktionieren, schließlich sind viele Kraftwerk Songs so komplex wie Kinderlieder, aber der Rest muss stimmen. Katie Stelmanis hat die Songs bewusst einfach gehalten, ohne für den Rest zu sorgen. Austra hat Potenzial, aber Katies Stimme als bindendes Element reicht bei Weitem nicht aus, um das Album zusammenzuhalten.

Preview:

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Tracklist:

  1. Darken Her Horse
  2. Lose It
  3. The Future
  4. Beat And The Pulse
  5. Spellwork
  6. The Choke
  7. Hate Crime
  8. The Villain
  9. Shoot The Water
  10. The Noise
  11. The Beast

(Domino Recording Co)