So war’s – Vorhören auf Paul Kalkbrenners „Icke wieder“

Paul Kalkbrenner - Icke wiederEs ist Mittwoch, kurz vor 19 Uhr; also die beste Zeit um endlich den Feierabend zu beginnen. Das jedenfalls steht den Leuten ins Gesicht geschrieben, die das „Haus des Reisens“ am Alexanderplatz verlassen. Wir drei vom BLN.FM-Team hingegen sind auf dem Weg zur Presse-Vorführung des neuen Kalkbrenner Albums „Icke wieder“ im Weekend. Zwar gab Paul selbst schon einen kleinen Ausblick durch seinen Zusammenschnitt im Netz, aber das reichte uns einfach noch nicht. Außerdem hofften wir sowohl auf den Urheber als auch auf ein paar gratis Häppchen.

Ganz soviel Unterhaltungswert war uns leider nicht vergönnt. Nachdem wir in die 15te Etage getappst kamen, empfingen uns ein paar Sitzhöckerchen, die mehrfach ausgelegte Titelliste des Albums und kein Paul Kalkbrenner. Die ersten Kollegen begannen damit, Notizen und Bildchen auf ihre Zettel zu malen und sich die Freigetränke schmecken zu lassen. Wir hingegen drückten ein wenig unsere Nasen an der Fensterfront platt – schließlich ist man nicht jeden Tag im Weekend mit solch einem Ausblick.

Dann kam der große Moment: ohne Worte wurde das Album ein- und angeworfen. Berstend laut überrollte uns der erste Track „Böxig leise“. Trotz diverser netter Sounds und hübscher Atmosphäre zogen sich die zehn Titel ein wenig. Nach eigenen Aussagen Kalkbrenners ist das Album musikalisch gesehen „wie früher, nur etwas erwachsener und nicht die Musik von übermorgen“. Und das stimmt leider auch. Kaum ein Titel erinnert nicht an frühere Werke, man könnte fast meinen den einen oder anderen Loop schon vor Jahren in einem Live-Set vernommen zu haben. Ob das ebenfalls seine Absicht war, erfahrt ihr übrigens demnächst hier im Interview.

Wir jedenfalls sind uns knapp 70 Minuten später einig: Paul setzt mit „Icke wieder“ ein Zeichen gegen den Ausverkauf. Anstatt krampfhaft am Erfolg festzuhalten oder sich neu zu definieren, liefert Paul in anscheinend einkalkulierter Mittelmäßigkeit sein Album ab. Einen Hype wie um den „Berlin Calling“-Soundtrack wird es sicherlich diesmal nicht geben. Die nächsten Berlin-Termine Kalkbrenners stehen übrigens am 4. und 5. Juni in der Wuhlheide sowie am 16. Dezember in der Arena Berlin an.