Samstagabend kurz nach 23h. So langsam aber sicher bereitet man sich auf den Club vor. Da will man kein Ambient, viel zu ruhig. Rock? Nee, zu rockig irgendwie. House? Hmmm, kommt drauf an welchen. Wahrscheinlich diesen hier.
Bible Eyes besticht durch Drums, denen man das Sample oder die Einstehung noch sehr gut anhört. Alles wirkt auf eine gewisse Art und Weise sehr aufgeräumt. Es wurden keine Bretter produziert, die nur nach vorne gehen, sondern Stücke, die insgesamt Raum bieten, und überraschen. Denn so aufgeräumt es im unteren Bereich oft zugeht, umso spannender sind die Klicks, Klangflächen und Synthis oben drüber. Die laufen glücklicherweise nicht nach Schema F ab, sondern sorgen für genug Stoff um die Tracks mit Leben zu füllen. Das wird auch gleich von Anfang klar, denn „Start from the Beginning“ bereitet die Bühne für den Rest des Albums mit viel Atmosphäre, in das die Beats nur ab und an eingestreut werden.
Der Titeltrack „Bible Eyes“ wird dann wesentlich perkussiver und auch ein bisschen schräger. Denn die Melodien und Sounds die Egyptrixx verwendet klingen zwar nicht schief, aber in ihrer Kombination einfach gewöhnungsbedürftig. Mann muss sich darauf einlassen. Diesem Sound bleibt David Psutka aber dann auf dem ganzen Album treu, was das Album zwar sehr homogen klingen lässt, aber beim mehrmaligen Hören leichte Abnutzungserscheinungen verursacht. Die Sounds im zweiten Teil des Albums scheint man alle schon mal irgendwo vorher gehört zu haben, das funktioniert zwar beim ersten Hören sehr gut, aber nach dem dritten oder vierten Mal wünscht man sich ein wenig mehr Abwechslung in der Klangästhetik. So bleibt am Ende ein Album, das zu überraschen weiß und auf das man sich einlassen muss, an dem man sich aber leider schon nach kurzer Zeit sattgehört hat.
Preview:
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Tracklist:
- Start from the Beginning
- Bible Eyes
- Chrysalis Records feat. Trust
- Liberation Front
- Naples
- Rooks Theme
- Recital (A version)
- Fuji Cub feat. Trust
- Barely
- Recital (B version)