In Flagranti – Worse For Wear

InFlagrantiDiscomusik hat bei In Flagranti schon immer eine große Rolle gespielt. Als der eine Teil des 2002 gegründeten Duos, Alex Goor, in den Achtzigern nach New York zog, besuchte er dort eine Geburtstagsparty im legendären Club „Paradise Garage„, eine der Wiegen der elektronischen Discomusik. Dass „Worse For Wear“, das neue Album von In Flagranti, ganz klar auf die Zeit von damals zurückblickt, sagt Goor selbst.

Auf ihrem fünften Longplayer bleiben In Flagranti der Disco-Tradition treu, sie machen weiter solide Tanzmusik und mischen typische Achtziger-Elemente mit Synthies und Electro. Eine bedeutende Neuerung ist jedoch der massive Einsatz von Vocals. Leider greifen sie damit bereits bei ihrem ersten, titelgebenden Track gleich voll daneben. Die Vocals klingen eher seltsam halluzinierendes Gemurmel und nerven dadurch eher, sodass die wirklich coolen Beats instrumental besser dagestanden hätten. Dass sich der Stimmeinsatz insgesamt trotzdem lohnt, zeigen solide Discotracks wie „Latter Day“, das eher synthielastig, aber trotzdem sehr Achtziger ist. Auf dieser Welle reitet auch „Hollow Discourse“, das als funkiger Tanzsong daherkommt.

Trotz der offensichtlichen Rückbesinnung aus das musikalische Erbe begegnet man aber auch sehr tiefen House- und Techno-Kompositionen, die mit vielfältiger Perkussion, Steeldrums und feingliedrigen kleinen Melodiefetzen begeistern. Hier sind „Prelude to Chaos“ oder „Three-Piece Suit“ besonders erwähnenswert. Es gibt aber auch modernere und weniger clubverwandte Tracks wie „Anglo-Saxon Pragmatism“: dieser ist eher akustisch und verbreitet eine sehr friedliche und loungige Stimmung durch seine Mischung von Klavier und Synthesizer-Klangflächen.

„On The Fringe“ (Track 5) schließlich repräsentiert das Album als Ganzes wohl am besten: hier ist ein monotoner, immer vorwärts treibender Bass die Basis, darüber legen sich atmosphärische Klangflächen, Percussion und eine leicht funkige Gitarre. So ist „Worse For Wear“ eindeutig eine Rückbesinnung auf alte Werte. Verglichen mit der letzten In Flagranti-Single „Business Acumen“ leidet darunter jedoch leider die Vielseitigkeit und die Energien der Tracks, was beweist, dass es nicht immer ein Geniestreich ist, die alten Leichen aus dem Keller zu holen. Die Musik ist und bleibt Disco, also Tanzmusik, etwas simpel, aber mit Unterhaltungswert. Auf der Tanzfläche sicher ein Renner – im Wohnzimmer eher Gedudel.

Preview:

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Tracklist:

  1. Worse For Wear
  2. Prelude To Chaos
  3. Hollow Discourse
  4. Latter Day Methods
  5. On The Fringe
  6. Three-Piece Suit
  7. Peculiar Protagonist
  8. The End Of The Road
  9. Anglo-Saxon Pragmatism
  10. Knock Out Logic

(Codek)