Barbara Panther – Barbara Panther

Barbara Panther - Barbara PantherDas Debütalbum von Barbara Panther gleicht einer Entdeckungsreise in futuristische Soundsphären mit einer Prise geheimnisvoller Naturgeräusche, tiefschürfender Emotionen sowie mystischer, instrumentaler Bruchstücke. Manche mögen ihren Sound als sperrig (Radio Eins), vertrackt und fragmentiert (Spex) bezeichnen – betrachtet man die Panther-Klänge jedoch als vertonte, unergründete Traumwelten, ergeben diese Attribute einen Sinn.

Auch textlich ist die Rede von nächtlichen Grenzerfahrungen wie „Sleepwalking“, „Crisscrossing through the night“ oder „We’re pluggin’ into another dimension“. Genremäßig wird einiges geboten: Rappende Parts („Rise Up“), Pop-Elemente wie einprägsame, prägnante Melodien und Redundanz („A Last Dance“), rauschartige Texturen („Oh Captain“) und traditionelle Klänge, die vielleicht aus ihrem afrikanischen Geburtsland Ruanda stammen („Voodoo“, „Ride To The Source“).

Ihre Stimme durchwandert zahlreiche Facetten von heiser, kraftvoll über lieblich, glockenklar bis hell und „edgy“, also gebrochen und grenzgängerisch. Vergleiche mit etablierten Sängerinnen wie Skye Edwards (Morcheeba), Björk, Karin Dreijer Andersson (The Knife) oder sogar 50er-Jahre-Ikonen liegen da nahe – beispielsweise beim Track „Moonlight People“, der ganz bezaubernd die Anmut von Songs à la Doris Day vermittelt. „I put on my lipstick“, „The starlight in your eyes“ singt Barbara frech und bezirzend ins Mikrofon, dazu gesellt sich ein starker, aber entspannter Beat. Der Song hat wirklich viel zu bieten. Die Funksignale in den ersten Takten erinnern stark an Kraftwerks „Radio-Aktivität“, es folgen Gleittöne des Akkordeons sowie ein hohes Arpeggio und ein Slide eines fremd klingenden Streichinstruments, das wohl im asiatischen Raum ansässig ist. Kontrastreich summt zwischendrin eine tiefe Backgroundstimme. Obendrein erklingt ein orgelähnlicher, begleitender Akkord, der ein feierliches Track-Ende beschert.

Ein abruptes Wechselbad der Gefühle vermittelt der Track „Dizzy“. Zuerst erscheint ein Angst einflößendes, energisches Bienensummen, der einsetzende Beat simuliert aufgeregtes Herzklopfen und im Hintergrund perlt rasant eine weitreichende, absteigende Tonleiter wie ein kleines Wasser-Rinnsal dahin. Eine beklemmende Wirkung, wo soll das nur hinführen? Nach dynamischer Steigerung der Synthies schlägt die Harmonik im Chorus plötzlich in frohlockendes Dur um, Südsee-Flair säuselt uns um die Ohren per frisch sprudelnder Tonfolgen im Xylophon. Der Song bietet Klänge an, die sich wie Tag und Nacht unterscheiden. Mehr Abwechslung geht nicht!

Die aufgebrochene Struktur der elf Songs auf Barbara Panthers Debüt und die Fülle an immer neu auftauchenden Klangfetzen und Sound-Samples ist anfänglich gewöhnungsbedürftig, doch die süßen Melodien im Chorus wecken immer wieder die volle Aufmerksamkeit beim Hören. So entsteht zwischenzeitlich ein purer Popgenuss. Matthew Herbert sorgt als Produzent für eine gewisse Eingängigkeit, trotz zerstückelter Elemente und verfremdeter Akkorde. Der Gesamteindruck lässt sich als knackig, avantgardistisch und minimalistisch beschreiben. Eklektizismus in seiner Höchstform – bunt und experimentell!

Hier geht es zum BLN.FM-Interview mit Barbara Panther und zur Besprechung ihrer ersten EP „Empire“.

Preview:

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Tracklist:

  1. Rise Up
  2. Moonlight People
  3. Unchained
  4. Voodoo
  5. Wizzard
  6. Empire
  7. A Last Dance
  8. Oh Captain
  9. Dizzy
  10. Ride to the Source

(City Slang)

Grenzüberschreitend und hervorstechend – das sind die elektronischen Klangwelten Barbara Panthers

 

Das Debutalbum gleicht einer Entdeckungsreise in futuristische Soundsphären mit einer Prise geheimnisvoller Naturgeräusche, tiefschürfender Emotionen sowie mystischer, instrumentaler Bruchstücke. Die zwei Tracks „Moonlight People“ und „Dizzy“ vom neuen Album werden wir uns genauer zu Gemüte führen.

 

Medienschaffende mögen ihren Sound als sperrig (Planet Pop/ Radio Eins), vertrackt und fragmentiert (Spex) bezeichnen, betrachtet man die Panther-Klänge jedoch als vertonte, unergründete Traumwelten, ergeben diese Attribute einen Sinn. Auch textlich ist die Rede von nächtlichen Grenzerfahrungen wie „Sleepwalking“, „Crisscrossing through the night“ oder „We’re pluggin’ into another dimension“. Genremäßig wird einiges geboten: Rappende Parts („Rise Up“), Pop-Elemente wie einprägsame, prägnante Melodien und Redundanz („A Last Dance“), rauschartige Texturen („Oh Captain“) und traditionelle Klänge, die vielleicht aus ihrem afrikanischen Geburtsland Ruanda stammen („Voodoo“, „Ride To The Source“).

Ihre Stimme durchwandert zahlreiche Facetten von heiser, kraftvoll über lieblich, glockenklar bis hell und „edgy“. Vergleiche mit etablierten Sängerinnen wie Skye Edwards (Morcheeba), Björk, Karin Dreijer Andersson (The Knife) oder sogar 50er Jahre Ikonen sind unvermeidbar. So auch im Track „Moonlight People“, der ganz bezaubernd die Anmut von Songs à la Doris Day vermittelt, „I put on my lipstick“, „The starlight in your eyes“ singt Barbara frech und bezirzend ins Mikrofon, dazu gesellt sich ein heftiger, gechillter Beat. Der Song hat wirklich viel zu bieten. Die Funksignale in den ersten Takten erinnern stark an Kraftwerk’s „Radio-Akivität“. Auffällig im Refrain sind Gleittöne im Akkordion sowie ein hohes Arpeggio und Slide eines Streichinstruments, das wohl im asiatischen Raum ansässig ist. Kontrastreich summt zwischendrin eine tiefe Backgroundstimme. Obendrein erklingt ein orgelähnlicher, begleitender Akkord, der ein feierliches Track-Ende beschert.

 

Die aufgebrochene Struktur der 11 Songs auf „Empire“ und die Fülle an immer neu auftauchenden Klangfetzen und Sound-Samples ist anfänglich gewöhnungsbedürftig, doch die süßen Melodien im Chorus wecken immer wieder die volle Aufmerksamkeit beim Hören. So entsteht zwischenzeitlich ein purer Popgenuss. Der bekannte Produzent Matthew Herbert sorgt für eine gewisse Eingängigkeit, trotz zerstückelter Elemente und verfremdeter Akkorde. Der Gesamteindruck lässt sich als knackig, avantgardistisch und minimalistisch beschreiben. Im Mainstream-Bereich gibt es einen Versuch seitens Gwen Stefani, die mit ihrer Original-Nummer zu „Yummy“ ähnlich ausufernd und fern eindeutiger Strophen-Refrain-Struktur experimentieren ließ.

 

Ein abruptes Wechselbad der Gefühle vermittelt der Track „Dizzy“. Zuerst erscheint ein Angst einflößendes, energisches Bienensummen, der einsetzende Beat simuliert aufgeregtes Herzklopfen und im Hintergrund perlt rasant eine weitreichende, absteigende Tonleiter wie ein kleines Wasser-Rinnsal dahin. Eine beklemmende Wirkung, wo soll das nur hinführen? Nach dynamischer Steigerung der Synthies schlägt die Harmonik im Chorus plötzlich in frohlockendes Dur um, Südsee-Flair säuselt uns um die Ohren per frisch sprudelnder Tonfolgen im Xylophon. Der Song bietet Klänge an, die sich wie Tag und Nacht unterscheiden. Mehr Abwechslung geht nicht!

Da kann nur die Rede von ungezähmter Expressivität (Planet Pop/ Radio Eins) sein, Eklektizismus in seiner Höchstform – Bunt und experimentell!