„Deutschland sucht den Superstar“ läuft mittlerweile im neunten Jahr und eines ist inzwischen gewiss: ein echter Superstar wird man damit nicht. Der Stern des Gewinners brennt für kurze Zeit sehr hell am Popfirmament und verlöscht ziemlich schnell wieder. Die 21-jährige Kathleen Brien hat einen anderen Weg eingeschlagen: sie arbeitet sich hoch. Als Absolventin der renommierten BRIT School war sie zuerst als Gastsängerin bei DJ NG und Jelly Jams tätig. Letzten August hat sie ihre erste Single „Katy On A Mission“ veröffentlicht. Dieses Frühjahr folgte die grandiose Zusammenarbeit mit Magnetic Man, die in dem Song „Perfect Stranger“ resultierte, der sich auch auf dem aktuellen Album wiederfindet.
Man merkt, da hat sich jemand Zeit gelassen und genommen, nicht um Star zu werden, sondern um Musikerin zu sein. Ein Popalbum wie „On A Mission“ kann auch nur aus London kommen, der Hauptstadt des Dubstep. Mal schleppen sich die Beats leicht gebrochen durch den Song, mal sind sie treibend und immer bereit, den nächsten Schlag auszulassen, sich zu verändern oder der Hookline den nötigen Raum zu geben. Vor allem der zweite, bereits veröffentlichte Track „Katy On A Mission“ verbindet treibende und hängende Passagen wunderbar.
Noch wunderbarer funktioniert die Mischung aus Dubstep und Pop aber bei „Witches Brew“ und „Broken Record“. Wird bei DSDS meist versucht, mit weit übertriebenem Gesang zu punkten, macht Katy B genau diesen Fehler nicht. Nichts in ihrer Stimme ist übertrieben oder aufgesetzt, alles kommt klar und irgendwie professionell daher. Katy weiß einfach, dass sie ihre Stimme in den Dienst des Songs stellen muss, damit er funktioniert. Selbst bei einer Beinahe-Ballade wie „Go Away“ fügt sich der Gesang geschmeidig in den schleppenden Beat und die großartige Hookline. Zugegeben: Katy hatte hochprofessionelle Unterstützung, denn das Album wurde von Benga produziert – und der kennt sich bekanntlich mit Dubstep auch nicht erst seit gestern aus. Er kommt natürlich auch in den Albumcredits vor, die Katy an das Ende des letzten Songs „Hard To Get“ gepackt hat – eingesprochen. Fast so, als wollte Katy noch einmal klarstellen, dass sie kein Produkt ist, sondern eine Künstlerin mit Ecken und Kanten – aber zu diesem Zeitpunkt hat das der Hörer längst kapiert.
Preview:
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Tracklist:
- Power On Me
- Katy On A Mission
- Why You Always Here
- Witches Brew
- Movement
- Go Away
- Disappear
- Broken Record
- Lights On (Single Mix) Katy B feat. Ms Dynamite
- Easy Please Me
- Perfect Stranger
- Hard To Get
(Rinse FM)