Does It Offend You, Yeah? – Don’t Say We Didn’t Warn You

does it offend youEs gibt vielleicht spannenderes als Entstehungen von Bandnamen zu verfolgen. Im Falle von Does It Offend You, Yeah? erscheint das dann doch recht unterhaltsam. Als James Rushent und Dan Coop aus Reading 2006 beschlossen, mal schnell ihren ersten Song Battle Royale bei MySpace hochzuladen, nahmen sie sich die Glotze zu Hilfe und verwendeten den ersten gesprochenen Satz, der gerade lief. Und das war Ricky Gervais in The Office mit „Does It Offend You, Yeah? My drinking!“ Mit dieser Aktion bekamen sie vom Guardian auch gleich einen Award für den „Worst Band Name“ verliehen. Der Song machte trotzdem die Runde. Das Debüt „You Have No Idea What You’re Getting Yourself Into“ erschien 2008 beim Major Virgin und trat – wie zu erwarten war – einen regelrechten Hype los.

Mit dem Zweitwerk „Don’t Say We Didn’t Warn You“, dass dieser Tage auf Cooking Vinyl erschienen ist, führt das Quintett nun ihr unbeschwertes und etwas chaotisch anmutendes Musikverständnis nahtlos fort. Es finden sich Vergleichspunkte von Justice und Daft Punk über The Prodigy bis hin zu Rage Against the Machine und The Mars Volta.

Der Eröffnungstrack „We Are The Dead“ beginnt zunächst melancholisch und verträumt gitarrig, wird jedoch wenig später von diffusem und mit Aggression durchsetztem Lärm beherrscht, der sich bis auf wenige Ausnahmen durch das ganze Album ziehen wird. Eine davon ist „Pull Out My Insides“ – ein schönes Popliedchen, das anfangs deplatziert wirkt, aber mit „Wrong Time Wrong Planet“ und der kuscheligen Ballade „Broken Arms“ am Ende des Albums gut aufgehoben wirkt und die Band von ihrer feinfühligen Seite zeigt. Mit „Yeah“ kommen die Synthies und sonstigen elektronische Gerätschaften voll zum Einsatz und bauschen sich zu einem gewaltigen Instrumentalgewitter auf. „Wrestler“ wiederum steht ganz im Zeichen des New Rave. Und mit  „Wondering“  begegnet man obendrein Rap-Einlagen und Samples. Mit der Single „The Monkeys Are Coming“ erleben wir die Band mit dem sperrigen Namen von ihrer eigentlichen electro-rockigen Seite mit der man den Sound wahrscheinlich am besten zusammenfassen kann: Wild. Progressiv und einfach drauf los.

Die Platte ist alles in allem also vielseitiger als vielleicht gedacht. Von Dance Punk und Synthie Pop bis Indie Rock und New Rave werden viele Sparten bedient. Es kommt allerdings etwas undurchdacht daher und hinterlässt den Eindruck, ebenso wie der Entstehungsprozess des Bandnamens, eine lustige Spontanaktion gewesen zu sein. Aber Does It Offend You, Yeah haben uns ja schließlich gewarnt.

Preview:

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Tracklist:

  1. We Are the Dead
  2. John Hurt
  3. Pull Out My Insides
  4. Yeah!
  5. The Monkeys Are Coming
  6. Wrong Time Wrong Planet
  7. Wrestler
  8. Wondering
  9. The Knife
  10. Broken Arms

(Cooking Vinyl)