Märtini Brös: Don´t Call It A Comeback!

Märtini Brös

Für jeden Menschen im Arbeitsleben kommt einmal der Zeitpunkt, an dem er sich anfangen muss über die Rente Gedanken zu machen. Wie sieht es da bei den „Popstars“ aus, die uns schon seit den 1990ern begleiten – DJs wie Westbam, Marusha, Tanith und wie sie alle heißen? In der Zeit, in der diese Herrschaften etwas „Vernünftiges“ hätten lernen können, haben sie Musik gemacht und sind jedes Wochenende von Party zu Party getingelt. „Eine Lehre kann nicht schaden, denn rückblickend wissen die beiden, wie schwer es entgegen aller Ideale ist, von Musik alleine leben zu können, das schaffen die Brös selbst bis heute nur schwer.“ sagen da auch die Märtinis, wenn man sie fragt, welchen Rat sie für angehende Musiker haben.

Ähnlich wie heutzutage die Castingopfer bei „Deutschland sucht den Superstar“ ließen die meisten Szene-Sternchen alles stehen und liegen – schließlich müssen „Stars“ möglichst immer überall sein. Das ging durchaus einige Jahre gut – aber wie schaut’s heute aus? Jetzt wo neue Stars gefragt sind, das Interesse an der Person sinkt, die Mietkosten aber steigen und die Kinder versorgt werden wollen? Da kann das Leben schon mal zur Belastung werden und Gedanken ans Aussteigen liegen nicht fern.

Diese Gedanken schlichen sich auch bei Cle von den Märtini Brös vor rund 2 Jahren ein. Da hieß es dann: „Die Märtini Brös sind nicht mehr!“ Ende der Zwei-Personen-Band nach Abgang einer Hälfte. Jetzt nach zwei Jahren kehren die Märtini Bros jedoch plötzlich zurück auf die Bildfläche, inklusive neuem Album „Moved By Mountains“. Hier das Review. Von  dem sagen sie selbst, dass es zeitlos sei, sich nicht mehr auf den Klub sondern mehr auf Atmosphäre konzentriert.  Denn der Wunsch nach Ausstieg aus dem DJ-Zirkus und die Lust auf ein musikalisches Comeback  ware dann doch ähnlich groß. Deswegen wollen Mike und Cle die Platte auch gar nicht als Comeback verstanden wissen. Und der Ausstieg klingt im Nachhinein auch weit weniger dramatisch.

Es handelt sich vielleicht eher um einen Reifeprozess – mit allen kreative Pausen, die auch dafür auch notwendig sind. Da sind sie wie ihre Fans. „Die Fans sind mit uns gealtert, haben einen Bauch…“ Und zum körperlichen Ausgleich praktiziert man asiatische Kampfkunst. In den Jahren schulte Cle um und abeitete Barchef und beobachtete das Nachtleben aus einer distanzierteren Perspektive. Das Ergebnis ist dann „Moved By Mountains“, auf dem sie von illustren Nachtgestalten wie Louie Austen und Eric D. Clarke unterstützt werden.

Das Interview-Special hört Ihr am Montag, den 28. 2. um 14 Uhr, Freitag, den 4.3. um 16 Uhr und  Samstag, 5.3. um 20 Uhr.

Die Märtini Brös – das ganze Spezial zum Abruf:

[podcast]/media/audio/interviews/20110219_interview_special_maertini_broes_neu.mp3[/podcast]