Rainbow Arabia – Boys and Diamonds

Rainbw Arabia: Boys and DiamondsDas Ehepaar Tiffany und Danny Preston aus L.A. legt nach zwei Jahren Kreativpause, einigen EPs und etwas Aufmerksamkeit durch ihr Video „Omar K“ (2009) mit „Boys and Diamonds“ ihr erstes Album in voller Länge vor (am 25.02. beim Kölner Erfolgs-Label Kompakt erschienen). Ihr Stil lässt zunächst kaum erahnen, dass es sich um waschechte US-Amerikaner handelt. Rainbow Arabia verschmelzen unverkennbare arabische Einflüsse (wie der Bandname schon vermuten lässt) und abgewandelten Dancehall mit alternativem Dance-Pop und erschaffen somit eine neue und zeitlos-schöne Art Weltmusik für das 21. Jahrhundert. Die Songs muten ehrlich, unverkrampft und natürlich an – das alles ohne Ambitionen, den nächsten Hype voranbringen zu müssen.

Das Album startet mit dem Titelsong und führt uns sogleich in eine unverdorbene Welt in unberührter Natur. Der appelierende Gesang weckt Erinnerungen an Stammesgesänge. Die Single „Without You“ ist ein popmusikalisches Gute-Laune-Stück mit elektronischem Einsatz, der hier erstmals auffällt. Quietschende Sixties-Synthies und stampfende Beats findet man bei „Blind“, das durch seinen Groove richtig begeistern kann.

„Pagai“ wird etwas psychedelischer und experimentiert mit verschiedenen elektronischen Sounds, die mit unterlegtem Gesang eine collagenhafte Spielwiese bilden. Mit „Jungle Bear“ führen uns Rainbow Arabia wieder zurück zum Kultischen. Hier lassen sich Vergleiche mit Disneys Dschungelbuch und dem König der Löwen nun nicht mehr von der Hand weisen. Auch erkennt man eine perfekt ineinander verwobene Symbiose aus elektronischen Einflüssen mit traditioneller World Music. „This Life Is Practise“ wiederum ist ein nach vorne gehendes Dance-Stück, das an M.I.A. und The Knife erinnert.

„Boys and Diamonds“ von Rainbow Arabia ist weder unter- noch überproduziert und verblüfft durch eine Professionalität und Andersartigkeit, die man von einer so jungen Band kaum zu erwarten gewagt hätte. Es ist ein intelligentes und unangestrengtes Album geworden, welches den Eindruck hinterlässt, jenseits popkultureller Zwänge wie Chartplatzierungen, Radio-Airplay oder Verkaufszahlen, und somit einzig und allein aus Liebe zur Musik entstanden zu sein.

Preview:

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Tracklist:

  1. Boys and Diamonds
  2. Without You
  3. Nothin‘ Gonna Be Undone
  4. Blind
  5. Papai
  6. Jungle Bear
  7. Hai
  8. Mechanical
  9. This Life is Practice
  10. Sayer
  11. Sequenced

( Kompakt )