Aril Brikha – Deeparture In Time Revisited

Aril-Brikha - Deeparture In Time RevisitiedAls „Deeparture In Time“ vor gut zehn Jahren auf Derrick Mays Label Transmat erschien, war das Feedback mehr als positiv. Das Album wurde gar als Meisterwerk seiner Zeit gehandelt. Jetzt lässt uns Aril Brikha, im Iran geboren und in Schweden aufgewachsen, den Sound dieses Albums erneut erleben. Das ganze in neuer Qualität und mit zehn weiteren Tracks, die im gleichen Zeitraum entstanden sind, es aber nicht auf das damalige Album „geschafft“ hatten. Mit diesem Re-Release wird nicht nur das 10-jährige Jubiläum des Albums markiert, es ist auch die erste Veröffentlichung auf Brikhas neuem Label Art of Vengeance.

Die Lorbeeren von damals sind natürlich nicht verwelkt, doch inwiefern rechtfertigt sich die Neuauflage fernab von Nostalgie? Sind es die zehn neuen Tracks, die die Entstehung von „Deeparture In Time“ rückwirkend komplettieren? Erleichtert lässt sich schon vorab feststellen, dass das vorliegende Doppel-Album auch heute absolut hörenswert ist. Sowohl für die Kenner der frühen Variante als auch für die, die zum ersten Mal damit in Berührung kommen. Es ist vor allem eine kleine schöne Zeitreise, an deren Ende die Zeitlosigkeit von „Deeparture In Time“ steht.

„Deeparture In Time – Revisited“ ist ein anspruchsvolles Album. Es verlangt Aufmerksamkeit und Geduld. Die Tracks machen sich frei von zeitlichen Strukturen und entwickeln sich mit all ihren Details zu kleinen oder großen Klangkunstwerken. Dabei zeigt sich der Schwede als Meister des effektvollen Minimalismus. Hier gibt es kein zu viel. Geduldig entwickeln sich melodiöse Strukturen, die keinen ekstatischen Höhepunkt haben, aber atmosphärisch wirken.

Aril Brikha

Ein gutes Beispiel dafür bietet der erste Track: „Embrace“ ist eine kleine geniale Endlosschleife, die so butterweich durch die Ohren geht, dass man dauerhaft in ihr verweilen möchte. Auch „Sweet Lullaby“ ist äußerst reduziert, schafft es aber gerade deshalb, eine sehr dunkle Atmosphäre zu erzeugen, die auch im Club funktionieren kann. Ein weiterer Favorit ist „Setting Sun“. Zusammen mit „Rising Sun“ vom zweiten, bisher unveröffentlichten Teil des Albums, zeigt sich Aril Brikha hier als Erzähler. Bass und Synthesizer verschmelzen beinahe zu einem natürlichen Abtauchen in die Dunkelheit oder dem fidelen Auftauchen am Tag.

Der bekannteste Track dürfte wohl „Groove la Chord“ sein, zweifelsohne einer der Klassiker des Detroit-Techno. Zwei weitere überzeugende Tracks finden sich auf dem zweiten Teil des Albums: „Tuff“ lebt vor allem von seinem tanzbaren Beat, der sich so hier nicht noch einmal findet. Bei „Lone Rider“, dem letzten Track, wird man von Beginn an von einer Bassline mitgenommen, die düsterer wohl kaum sein könnte, aber dennoch sexy klingt. Das klingt nicht nach 90er, das klingt immer noch nach Zukunft.

Zehn Jahre nach dem Erst-Release bleibt „Deeparture In Time“ ein besonderes Album. Auch wenn immer wieder der Bezug zum Detroit-Techno hergestellt wird, so gleitet es doch zwischen den Grenzen. Brikhas Musik ist so wunderbar deep und zeitlos, dass es teilweise schwer vorstellbar ist, dass die Tracks mehr als zehn Jahre alt sind. Ob Superlative wie Meisterwerk angebracht sind, soll hier gar nicht entscheiden werden. Was aber bedenkenlos bestätigt werden kann, ist die Freude am Hören.

Preview:

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Tracklist:

CD 1

  1. Embrace
  2. Ottil
  3. Sweet Lullaby
  4. On & On
  5. Setting Sun
  6. Deeparture In Time
  7. Bytes
  8. Groove La Chord
  9. Headhunter
  10. Read Only Memory

Preview:

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Tracklist:

CD 2

  1. Fuknit
  2. Artoo
  3. City Slicker
  4. Way Back
  5. Rising Sun
  6. Electrocity
  7. Tuff
  8. Us (Part 1&2)
  9. Aqua
  10. Lone Rider

(Art Of Venegance)