Detroit Grand Pubahs – Detelefunk Vol. 1

Detroit Grand Pubahs - Detelefunk Vol. 1Sex, Arsch, Porno, Schwanz. Das sind nicht nur Worte, die bestimmt für ein wahnsinnig gutes Google-Ranking sorgen werden; das sind vor allen Dingen Worte, die man getrost in einer Review über die Detroit Grand Puhbas schreiben darf – denn schlussendlich geht’s bei denen um nichts anderes. Seit Jahren widmet sich Paris The Black Fu – Rückrat, Mastermind und Sexsymbol der Detroit Grand Pubahs – mit Hingabe dem Thema Sex in all seinen Facetten. Dabei bleibt er kontinuierlich seinem Stil treu, denn sowohl bei den Recordings als auch bei den (absolut zu empfehlenden!) Live-Auftritten schlüpft er in verschiedene Charaktere und lebt diese mit einer unglaublichen Vehemenz aus.

Nachdem sich sein vorangegangener Produktionspartner Andy Toth (Dr. Toefinger) nun um eigene Musikprojekte kümmert, sitzt seit dem „Madd Circus“-Album mit Oliver Way (The Mysterious Mr. O) ein nicht weniger schräger und durchgeknallter Kompagnon an Paris‘ Seite. Dabei geht es (Gott sei Dank) gar nicht darum, Paris das Wasser zu reichen, vielmehr ergibt sich auf diesem Album eine großartige Symbiose aus zwei Bekloppten, wie sie herrlicher nicht sein könnte.

Gleich der erste Track macht unmissverständlich klar, wohin die Reise geht. Getreu dem Pubah-Motto: “Put the fun(k) back into Techno!“ empfangen den Hörer warme Orgelklänge, ein sexy Beat und natürlich die (im besten Sinne) schwülstig laszive Stimme von Paris: „I didn’t want to party, I just want your body” stöhnt, nein: grunzt es anschließend aus den Boxen, wenn sich Paris mit geschickten Umschreibungen dem Thema Gruppensex widmet. Track Nr. 3, „Maybe I Do“ im Remix von Dave The Hustler, ist ebenfalls Rave-Sex allererster Sahne und wird hiermit auf eine Stufe mit dem wohl bekanntesten Pubahs-Track „Sandwiches“ gestellt.

Detroit Grand PubahsWenn man sich dann nach etwa zwanzig Mal Durchhören wieder beruhigt hat und postorgasmisch auf dem Sofa landet, fangen „Assistance From An Unknown Source“ und „Message From Overkill“ einen wieder auf. Zwar kochen diese Tracks auf einer merklich kleineren Flamme, sorgen aber mit ihrem klassischen Detroit-Techno-Arrangement dennoch dafür, dass man nicht auskühlt. „Crystal (Ode To The Orbit)” schließt an diese Stimmung an und baut mit zackigerem Tempo darauf auf. Der nächste Track, „Birth In Zero Gravity“, führt einen zuerst eine Minute lang auf eine falsche Fährte, schließlich beginnt es mit einer nüchternen Struktur, bis sich verspielte und keiner klassischen Melodieabfolge gehorchende Rave-Synthi-Sounds on Dope ihren Weg brechen. Dazu noch ein paar Glöckchen und das eine oder andere vorbei fliegende UFO. Sweet!

Wo wir doch gerade bei Rave-Synthies sind: dass die auch eine dunkle Seite haben, erfährt man bei „Black Matters“, wobei dieser Track auch als langer Flur hin zum Keller-Labor von Mr. O und Professor BlowHole verstanden werden kann. Überall knarzen kleine Maschinen, Blitze durchzucken angekettete Körper und ganz hinten in einer Ecke grunzt eine nicht näher beschreibbare Kreatur irgendwo zwischen Zellhaufen, Wildschwein und Mensch. Wesentlich freundlicher geht’s in den letzten beiden Stücken („50.000 Legions“ und „Skydive From Venus“) zur Sache. Funky ist die Stimmung am Ende des Albums, ein wenig freaky und treibend auch, doch insgesamt eher sanft und freundlich – oder doch abgedreht und ravy? Beim nächsten Hören wird man es sicher herausfinden – und dass man dieses Album noch mal anspielt, steht sowieso außer Frage.

Preview:

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Tracklist:

  1. Catching The Red Eye
  2. I Didn’t Want To Party (Lad Remix)
  3. Maybe I Do (Dave The Hustler Remix)
  4. Assistance From An Unknown Place
  5. Message From Overkill
  6. Crystal (Ode To The Orbit)
  7. Birth In Zero Gravity
  8. Black Matters
  9. Mr. O Meets Professor BlowHole
  10. 50.000 Legions
  11. Skydive From Venus

(Detelefunk)