Fatboy Slim – Hinter’m Tresen der Big Beat Boutique

Fatboy Slim by Milan Gonzales

Es war das Ende des Sommers 2010 und auf dem Flughafen Tempelhof. Der mythische Ort war Schauplatz für das Berlin Festival 2010: Tausende von Menschen waren hier gelandet um die Musik ihrer Lieblingskünstler zu feiern.

Samstag, der 10. September, war ein langer Tag voller Sonne und Musik. Morgens um 2:30 Uhr hatte ich einen Termin zum Interview mit Norman Cook: einen  Mann, der 20 Pseudonyme hat, von denen der wichtigste und bekannteste Fatboy Slim ist. Im Gegensatz zu seinen anderen Pseudonymen ist Fatboy Slim ein richtiges Alter Ego – eine Künstlerpersönlichkeit; die anderen Namen hat er sich nur ausgedacht, damit er seine Tracks auch auf anderen Labels veröffentlichten kann.

Ausgezeichnet mit 9 MTV-Awards, mit einem Dutzend Alben, einigen DVDs und unzähligen EPs in seiner künstlerischen Biografie, macht Fatboy Slim, geboren am 31. Juli 1963, immer noch Party. An jenem Septemberabend 2010 lief es aber anders als gedacht – einige Minuten nach dem Interview, als ich Fotos von seiner Show machen wollte, hatten die Organisatoren und die Polizei die Entscheidung getroffen, das Berlin Festival für diesen Tag abzubrechen. Einer der Gründe: Sicherheitsbedenken angesichts der 21 Toten bei der Loveparade im Juli in Duisburg.

So ein Festival-Abbruch ist für Norman nicht neu: als er am 13. Juli 2002 eine legendäre Open Air-Party am Brighton Beach veranstaltete, wurde die Veranstaltung auch frühzeitig beendet – nachdem dort ein Mensch durch einen Unfall zu Tode kam. Statt der erwarteten 60.000 Besucher kamen über 250.000 zur der kostenlosen Strandparty! Ob es danach wie beim Abbruch des Berlin Festivals zu Flaschenwürfen durch wütende Besucher kam?

Beinahe 30 Jahre legt Norman Cook nun Schallplatten auf, seit 1985 lebt er von der Musik und spielte in Bands. Hat er da noch Träume? Ja – einen Filmsoundtrack möchte er machen – und noch sucht er nach den richtigen Film. In der Zwischenzeit spielt er mit einer iPhone-App herum, mit der Nutzer Fatboy Slim-Tracks zu DJ-Sets zusammenmischen können. So kann jetzt jeder seine mobile Big Beat Boutique eröffnen.

Das Interview:

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(Foto: Milan Gonzales)