Er war Miterfinder des allerersten analogen Synthesizers und ist mittlerweile 77 Jahre alt, doch Morton Subotnick denkt noch lange nicht daran in den Ruhestand zu gehen. Zu viele Projekte hat er am Laufen und zu viele Ideen und Visionen für die „Zukunft“ hat er in seinem Kopf, die er mit der Welt teilen möchte. Morton Subotnick setzt sich ein für die kreative Förderung von Kindern und dafür entwickelte er auch ein ausgeklügeltes Programm: „Creating Music“. Außerdem schreibt er gerade an einem Buch, dass eben diese spezielle „Unterrichtsmethode“ erklärt und eine Art Anleitung für die Erwachsenen im Umgang damit bietet.
Auch „Zeit“ ist kein konkreter Begriff für den Kalifornier. Zukunft und Vergangenheit können sowohl in der Musik, als auch im Lebensverlauf nicht mehr so wahrgenommen werden, wie es früher vielleicht der Fall war: „Die meisten Leute wachsen heran mit der Vorstellung, dass das Leben wie ein Zug ist. Es gab eine Vergangenheit und der Zug bewegt sich vorwärts. Aber wenn man anfängt über Zeit zu denken als eine Art Klecks, der sich in allen Richtungen zur selben Zeit befindet, verändert sich alles was man tut. Die Art über alles Mögliche zu denken, verändert sich. Es wird also nichts mehr ersetzt. Wir ergänzen nur noch und alles bleibt.“
BLN.FM traf den „Großvater des Techno, den Großvater von Electronica“ (so nennen ihn übrigens andere, er selbst sieht sich nur als zufälliger Begleiter und Mitgestalter der Entwicklung elektronischer Musik) während der Club Transmediale 2011 zum äußerst philosophischen Interview. Hier könnt Ihr euch das Gespräch On Demand anhören:
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