Bag Raiders – Bag Raiders

Bag Raiders und ihr Debutalbum: Bag Raiders.Gigantische Überflutungen und noch gigantischere Stürme, Australien produziert im Moment viele Nachrichten. Dabei hat Australien mehr zu exportieren als apokalyptisch wirkende Meldungen. Popmusik zum Beispiel. Mit Modular Records gibt es ein Label in Sydney, welches durch The Presets oder The Whitest Boy Alive einigen bekannt sein dürfte. Dort ist jetzt das Debütalbum der Bag Raiders erschienen, was – Achtung Tusch – „Bag Raiders“ heißt. Dahinter verbergen sich Chris Stracey und Jack Glass aus Sydney. Die beiden hatten in Australien mit „Shooting Star“ in Australien 2009 auch einen Hit, der nun nach Möglichkeit global einschlagen soll.

Die Songs auf dem Album sind alle in angenehmer Poplänge (3-4 Minuten), was das Hören angenehm kurzweilig werden lässt. Das Repertoire reicht von schwungvollen Instrumentals über Popsongs mit Hitcharakter bis hin zu ruhigeren experimentelleren Stücken. Durch das ganze Album hindurch hört man, dass Australien jede Menge Sonne zu bieten hat. Das Album beginnt mit einem poppigen Instrumental, gefolgt von dem treibenden „Sunlight“. Da wird klar, in welche Richtung es gehen soll, in Richtung Sonne, Richtung Meer und Strand. Klarer Hit ist und bleibt aber „Shooting Star“ das sich mit einer eingängigen Baseline in die Ohren frisst und obenrum mit einer zuckersüßen Synthesizerline getoppt wird. Wirklich eine kleine Perle. Danach wird das Album ein wenig ruhiger, was dem Hörgenuss aber keinen Abbruch tut. So hat auch eine ruhigere Nummer wie „Gone Away“ treibende Passagen.

Mit „Prelude“ folgt wieder ein Instrumental, was den zweiten Teil des Albums einläutet. Womit wir auch schon beim größten Kritikpunkt von „Bag Raiders“ sind. Man hat beim Hören das Gefühl nicht ein Album zu hören, sondern zwei EPs. Jeder Teil kann dabei sehr gut für sich stehen, ein Gesamtkunstwerk wird das Album dadurch aber leider nicht. Der zweite Teil der Veröffentlichung ist aber glücklicherweise keine Kopie des Ersten, denn hier finden sich ein wenig experimentellere Stücke. Besonders gut gefallen hat mir hier das sich rhythmisch dahinschleppende „Golden Wings“ mit seinen blubbernden Synthielinien und seinen Sägezahnmelodien.

Irgendwie will man beim Hören des Albums an den Strand fahren, durch eine warme Sommernacht zur Party oder zum Picknick in den Park, aber da muss ich wohl noch ein wenig warten.


Bag Raiders – Sunlight

Preview:

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Tracklist:

  1. Castles In The Air
  2. Sunlight
  3. Shooting Stars
  4. So Demanding
  5. Gone Away
  6. Prelude
  7. Not Over
  8. Snake Charmer
  9. Always
  10. Golden Wings
  11. Way Back Home (Original)

(Modular Records)