Haute Couture für Somalia

Billige Arbeitskräfte bei der Arbeit.Diese Farben, dieser Schnitt, einfach fabelhaft. Mit Worten kann man die gewaltige Wirkung der neuen WOPPOW-Linie gar nicht ausdrücken. Die leicht ausgewaschen ehemals knalligen Farben bilden einen großartigen Kontrast zu dem Glitzer und Glitter der Patronengürtel, den frisch polierten AK-47 Gewehren oder der massigen schwarzen Schwere eines Raketenwerfers. Die Models legen keinen großen Wert darauf im Rampenlicht zu stehen, sie verzichten sogar sehr gerne darauf, denn es sind somalische Piraten. Die Künstlergruppe ubermorgen.com hat sich ihrer angenommen und startet im Rahmen einer Marketingkampagne für Piraterie in Somalia die neue Modelinie WOPPOW. Einziger Haken dabei: man muss sich die Mode selber schneidern. Wer den Workshop der Gruppe ubermorgen.com mitmachte, durfte erst mal nicht reden, sondern musste arbeiten – unter Aufsicht. Wer nicht spurte, der flog raus, wie in einem Sweatshop. Einziger Wermutstropfen bleibt die Tatsache, dass für eine originalgetreue Mode eigentlich Einschusslöcher in die Kleidung gehören – auf deren Herstellung hat man aber, aufgrund der Nähe des HKW zum Kanzleramt, verzichtet. Man muss abwarten, ob sich WOPPOW auch in Europa durchsetzten wird, an medialer Präsenz wird es dem Modelabel, schon allein durch die anhaltende Tätigkeit der somalischen Piraten, nicht fehlen.Wer nicht auf die Anweisungen hört, fliegt raus.

Ein Interview mit Hans Bernhard von ubermorgen.com:

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