In den 1970ern wurden im Zuge der Kulturrevolution in China tausende junge Schüler aus der Stadt zum Arbeitseinsatz in die ländlichen Gebiete des Riesenlandes geschickt. Hier lernen sich Sun und Jing kennen. Er ist sofort von ihr begeistert und langsam beginnt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden zu entwickeln.
Die Liebe muss platonisch bleiben. Jings Mutter verbietet ihrer Tochter den Freund. Der simple Wunsch nach Liebe in dem restriktiven China der Kulturrevolution ist nur schwer oder gar nicht zu verwirklichen. Sei es politische Verfolgung, berufliche und schulische Pflichten – der durchorganisierte Alltag, die Familie und die Gesellschaft lassen dem jungen Paar wenig Raum zur Entfaltung, von einem Sexualleben ganz zu schweigen.
Doch gerade diese Enthaltsamkeit macht den Zauber des Films aus. Nicht ein Kuss wird dem Paar und dem Zuschauer gegönnt. Vielmehr schmachtet Sun im Sterben: „Ich habe dich zwar nicht bis ich fünfundzwanzig war geliebt – ich habe dich mein ganzes Leben lang geliebt.“ Was sich hier fuchtbar schnulzig und schmalzig anhört, kommt im Film nie so rüber.
Erzählt wird die Geschichte nüchtern und ruhig. Für den europäischen Zuschauer ist das Fehlen jeglicher körperlicher Zuneigung im Film und die minutiöse Art des Erzählens etwas gewöhnungsbedürftig. Jedoch entfaltet der Stil des Altmeisters Zhang Yimou („Hero“) mit der Zeit seinen ganz eigenen Zauber.
Under The Hawthorn Tree (Shanza shu zhi lian), Volksrepublik China 2010, auf der Berlinale Sektion Generation 14plus
Termine
- 13.2.2011 16:30 Cinemaxx Potsdamer Platz
- 19.2.2011 20:00 Haus der Kulturen der Welt Kino 1
Orte
- Cinemaxx Potsdamer Platz, Potsdamer Strasse 5, Berlin-Tiergarten, S-/U-Bahn: Potsdamer Platz
- Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, Berlin-Tiergarten, Bus 100, S-Bahn: Hauptbahnhof