„Intimate Grammar“ folgt dem elfjährigen Aharon Kleinfeld zwei Jahre lang durch seine einsame Welt. In ihr prallt seine schöngeistige, feinfühlige Natur und die Härte seiner Umgebung zusammen. Denn der Film spielt in dem von Kriegen bedrohten und militarisierten Israel der 1960er Jahre.
Aharon wächst nicht mehr. Vielleicht will er nicht so werden wie seine Eltern und die anderen, die um ihn herum pubertieren. Das bedeutet Einsamkeit. Seine Mutter feindet ihn an. Er selbst fragt sich selbst, was mit ihm nicht stimmt. Doch Weigerung zu wachsen schützt ihn auch. Auf einer Feierlichkeit zum Unabhängigkeitstag stellt er beim Betrachten einer Gruppe von Tänzern trocken fest: „Sieh, wie sie ihre Körper feiern. Sie sind alle schon auf dem Weg zum Tod – ich bin noch nicht losgegangen.“
Der Film ist vielschichtig. Die Probleme sind komplex, die Figuren unzufrieden und einsam. Die Darstellung ist schlicht und niemals übersentimental, und dennoch sehr feinfühlig, emotional und ergreifend. So folgen wir Aharon in die Welt einer bedrohten Kindheit. Traurig, aber wunderschön, setzt Regisseur Nir Bergman das gleichnamige Buch von David Grossmann um. Die bizarre Schönheit der israelischen Landschaft und die Ausnahmemomente mütterlicher Zärtlichkeit wechseln sich mit intimen Nahaufnahmen des jungen Aharon ab.
Intimate Grammar (HaDikduk HaPnimi), Israel 2010, auf der Berlinale Sektion Generation Kplus
Termine
- 12.2.2011 12:30 Haus der Kulturen der Welt Kino 1
- 13.2.2011 14:00 Cinemaxx Potsdamer Platz
- 15.2.2011 16:30 Haus der Kulturen der Welt Kino 2
Orte
- Cinemaxx Potsdamer Platz, Potsdamer Strasse 5, Berlin-Tiergarten, S-/U-Bahn: Potsdamer Platz
- Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, Berlin-Tiergarten, Bus 100, S-Bahn: Hauptbahnhof