Aus der Mitte des abgedrehten Künstlerkollektivs „Moï Moï“ kommt Panda Valium. Im letzten April veröffentlichte der Franzose baskischer Abstammung seine erste LP „Bubo“ auf dem noch jungen und unbekannten Label Edelweiss Records, das zuvor nur das Debütalbum „22:22“ des ebenfalls unbekannten Kevin Scherschel herausgebracht hat.
Obwohl er ursprünglich von Funk und Beatbox beeinflusst ist, praktiziert Panda Valium nun einen sehr atmosphärischen und progressiven Electro-Techno. Das sind wahre Klangkompositionen, überall klingt und klirrt es. Flirrende Klangebenen werden übereinander geschichtet. Darüber wie von weitem eine Melodie.
Kunstvoll baut Panda Valium so eine Grundstimmung und darüberliegende Spannungsbögen auf. Das Besondere ist der Spagat zwischen dem Atmosphärischen, Weltfremden und vollkommen Losgelösten einerseits und andererseits simplen Techno- und Electro-Elementen, die das Ganze sozusagen wieder auf den Boden der Tatsachen stellen und dadurch für den Zuhörer greifbar machen. Schön anzuhören ist die Vielzahl neuer Ideen und Vielfalt in den Tracks, die dabei aber alle eine melancholische Grundstimmung und Verlorenheit haben.
Während die Stücke „Overmagelan“ und „Boldness“ aus diesen schwebenden Klangschichtungen bestehen, kommt „Ternontiene“ eher düster daher, ist basslastiger und treibt immer weiter vorwärts. Hier ist Panda Valium mit seiner Lieblingsdisziplin, dem Aufbau von ewig langen Spannungsbögen, vollkommen in seinem Element.
Dass diese relativ abgehobene Musik auf eher bodenständigen Grundfesten steht zeigt „Oilo V“, das sehr sehr nach Electro klingt. Auch „Coconutt“ klingt in den ersten Sekunden nach irgendeiner House-Kaschemme, bis sich darüber ein gequältes, verzerrtes Pfeifen meldet und dem Zuhörer anscheinend eine Geschichte erzählt, ohne wirkliche Melodie, aber extrem eindrucksvoll und emotional – das ist Panoramamusik.
Die Musik von Panda Valium ist reichhaltig, vielfältig, emotional und erzählt immer eine Geschichte. Damit wird der nächtliche Spaziergang durch die Stadt zum Agenten-Thriller.
Preview:
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Tracklist:
- Overmalegan
- Baguette
- Ternotiene
- Vlan Vlan Vlan
- Coconutt
- Oilo V
- Bird
- Bird 2
- Boldness
- Nervères
(Edelweiss)