„Wir wollten Musik machen, die es über die Grenzen Dänemarks hinaus schafft. Was wir nun machen ist Pop mit viel Elektronik, würde ich sagen.“ So erklärt Nikolaj Manuel Vonsild, Liedsänger und Frontmann der Band When Saints Go Machine, ihr Produkt. Besser könnte man ihre Musik auch nicht beschreiben. Sie ist radio-, aber auch clubtauglich. Sie umschmeichelt einen mit harmonierenden Streichern in avantgardistischem Stil, mit vielen Loops und Rückwärtsspulen. Dazu kommt fast durchgängig ein unauffälliges Schlagzeug mit abwechselnden Snare- und Bass-Drum-Schlägen.
Auffällig einzigartig ist bei den vier Kopenhagener Freunden seit Kindestagen aber die Stimme des Sängers. Er sieht zwar aus wie ein Skandinavier aus dem Stereotypen-Bilderbuch (blond und blauäugig, groß und dünn), doch hinter seinen Lippen versteckt sich eine unfassbar starke Stimme. Sie hört sich an wie die Röhre eines alteingesessenen Rastafari-Sängers mit vielen Bässen und die Töne treffenden Höhen. Allein aus diesem Grund zahlt es sich aus When Saints Go Machine einmal auszuchecken. Da verzeiht man gut und gerne auch den mainstreamigen Pop-Charakter der aktuellen Mini-Platte.
Dieser Tage veröffentlichen die vier hochstrebenden Musiker nämlich ihr Mini-Album „Fail Forever“, bestehend aus fünf Nummern, auf dem Berliner Label !K7. Bereits im Mai 2009 gab es von ihnen einen Longplayer, der bei EMI Music Denmark erschien, doch nun wollen sie anscheinend internationaler durchstarten. Das sympathische Berliner Label !K7 veröffentlichte schon Artists wie Kruder & Dorfmeister, Apparat, Goose, Hot Chip und unzählige mehr.
Leider ist „Fail Forever“ nach knapp 18 Minuten auch schon durchgehört. Es bietet zwar abwechslungsreiche Synthesizer-Mixe mit Streicherarrangements, doch zielt es auch sehr auf den eingängigen Pop-Charakter ab. Der bleibt zwar im Ohr, aber man driftet auch leicht ab und übersieht die tiefgründigen Texte hinter der Elektro-Pop-Fassade. Ein bisschen fehlt einem der Idealismus bei der Musik. Machen When Saints Go Machine nur Musik, um reich und berühmt zu werden? Das sei dahingestellt. Wäre diese Art Geld-verdien-Ideologie denn auch so verwerflich?
Grundsätzlich sind die Lieder von When Saints Go Machine einfach gute Elektro-Nummern mit Populär-Musik-Charakter, der einem gut und gerne einen Ohrwurm versetzt. Man kann nur hoffen, dass die vier Dänen sich noch ein paar mehr Tracks ausdenken und dabei ein komplettes Album kreieren, das nicht nur gut klingt, sondern auch noch die Idealisten in uns anspricht.
Preview:
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Tracklist:
- Fail Forever
- Pick Up Your Tears And Run
- Pinned
- You Or The Gang
- Greys And Blues
(!K7 Records)