Nein, hinter dem Projekt „Ensemble“ versteckt sich nicht eine namenlose Anzahl von Menschen, die sich zu einem bestimmten künstlerischen Zweck vereint haben. Hinter dem irreführenden Namen steht allein der Musiker und Komponist Olivier Alary, ein gebürtiger Franzose, den es nach Montréal verschlagen hat. 1998 erschuf er sich sein künstlerisches Alter Ego Ensemble. 2000 dann die erste Frucht seiner kreativen Arbeit in Form seines ersten Albums „Sketch Proposals“, mit dem er unter anderem die Aufmerksamkeit von Björk erregte. Mehrere Remixe, die er von Björk-Songs gemacht hat, schafften es auf die B-Seiten ihrer Platten, außerdem schrieb er mit ihr zusammen den Song „Desired Constellation“ für ihr Album „Medúlla“.
Jetzt brachte er auf dem Label Fat Cat Records sein neues Album „Excerpts“ heraus. Ein schönes Album voll gemütlicher Leichtigkeit, poppig, aber nicht oberflächlich. Mal singt er selbst auf französisch, mal ist es die kanadische Sängerin Darcy Conroy, die auf englisch den Songs melancholisch sanftes Leben einhaucht. Die Instrumentenpalette reicht von der songwritertypischen Schrammelgitarre („Envies d’avalanches“) über Akkordeon („Before Night“) hin zu orchestralen Streicherparts. Immer wieder werden die Songs durch alltäglich erscheinende Geräusche („Excerpts“, „Mirages“), eingestreute Gesprächsfetzen („Things I forget“) oder elektronische Klangtupfer durchbrochen oder ergänzt – und erlangen gerade dadurch ihren Reiz. Ein schönes Album, dass sich irgendwo zwischen Chanson à la Feist oder Cat Power und Filmmusik à la Yann Tiersen eingenistet hat und sich als perfekter akustischer Begleiter für die entspannte Gemütlichkeit eines Sonntag Nachmittags anbietet.
Preview:
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Tracklist:
- Opening
- Things I Forget
- Les Saisons Viennent
- En Attendant L’orage
- November 22nd
- Mirages
- Excerpts
- Valse Des Objets Trouvés
- Imprints
- Envies D’avalanches
- Before Night