Das Debüt der smarten Twentysomethings Manzur Iqbal & Peter Carrol aus London und Manchester, das Ende letzten Jahres rauskam, scheint bei vielen vollkommen untergegangen zu sein. Future Cop! nicht zu erwähnen wäre allerdings schade. Eine derart liebevolle und schonungslos ungenierte Huldigung der 80er, 90er und EuroDance ist wohl von kaum einem anderen so konsequent durchgezogen worden wie von diesen beiden Herrschaften.
Ihre nahezu schmerzfreie Aneinanderreihung von Italo-Disco und Electro-Pop mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln – wie eingängigem Frauengesang, Synthies, Stimmverzerrungen, schnellen Beats und den obligatorischen Rap-Einlagen – machen das Album zweifelsfrei zumindest: amüsant. Mit „Transformers (Into the Future)“ geht es gleich in kompromissloser Bad-Taste-Party-Atmosphäre los. Direkt im Anschluss folgen in „Tonite’s Hero“ Rap-Parts , die im Verlauf des Albums häufig in ähnlicher Weise wiederkehren. Die Songstruktur folgt eher einfachen Mustern. Dennoch finden sich darunter catchy Popsongs, etwa „N.A.S.A.“ und „Starworshipper“. „Street Hawk I & II“ hingegen kommen etwas verträumt und samtig daher. „Forever: Dreams“ wiederum ist ein ganz ordentliches Instrumental, das an Snap’s „Rhythm Is a Dancer“ erinnert.
Es bleibt ungewiss, ob diese überzogenen Reminiszenzen für voll genommen werden sollen oder ob sich vielmehr eine offensichtlich aufdrängende Ironie dahinter verbirgt. Für den Heimgebrauch sollte man Nerven haben. Für die Tanzfläche ist die Platte jedoch allemal zu haben, wenn es denn der Anspruch erlaubt.
Preview:
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Tracklist:
- Transformers (Into The Future)
- Tonite’s Hero
- Venice Beach
- Street Hawk I
- 1988 Girls
- Starworshipper
- The Beast On Saturn
- N.A.S.A
- Dreams
- Forever.Dreams
- Street Hawk II
- Far Away
- Hey Heartthrob
- Transformers (Kiyoshi Sugo Remix)
(Cluster Sounds)