Die DIY-Newcomer Oh Stereo aus Nashville/Tennessee versetzen die geneigte Hörerschaft mit ihrem auf eigene Hand herausgebrachten Debüt unvermittelt in einen ungemütlichen Zwiespalt: Soll man diese blumige Musik gut finden? Die heimisch-produzierten Songs sind außerordentlich poppig, eingängig und anfangs hart an der Grenze zu Kitsch und Teenie-Pop. Dennoch fällt es uns Im-Pop-Sozialisierten schwer, nicht dabei bleiben zu wollen und spontan mitzuträllern.
Die Single „Waiting For The Sun“ steht somit auch repräsentativ für das gesamte Album. Der (eigentliche) Opener „Anything Everytime“, im Anschluss an die überflüssige Willkommensbotschaft, ist ebenso Pop-Songwriting mit schwungvollem Synthesizereinsatz. Es folgen indietronische Nummern und jede Menge Synthie-Pop mit ordentlich Gitarreneinsatz und Chart-Appeal.
Die beiden ehemaligen studentischen Mitbewohner Scott Marquart und Mason Hickman – zusammen Oh Stereo – sind wohl am ehesten mit Passion Pit zu vergleichen und stehen auch MGMT musikalisch nahe. Sie verbreiten nebst powerchordträchtiger Energie auch frische Jugendlichkeit, die, wenn sie denn Gefallen findet, auch ohne Scheu für gut befunden werden kann.
Die Songs des Albums sind schon seit 2.12. bis zum offiziellen Release zu Weihnachten 2010 kostenlos über das zur Musikverbreitung angedachte Portal Bandcamp zu streamen. Für einen selbstbestimmten Preis darf die Platte dann auch gleich gekauft werden.
Preview:
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Tracklist:
- Welcome
- Anything Everytime
- Home
- Speak for Yourself
- Waiting for the Sun
- I-65
- Intermission
- Night
- All Again Lost on a Stranger
- 6
(unsigned)