Dj Jasmina legt seit Ende der 1990er Jahre auf und gilt als erste bosnische – und wie in der deutschen Presse gerne betont wird – muslimische Techno-Dj. Der TV-Sender arte und die BBC berichteten über sie und sogar in Juli Zehs Buch „Die Stille ist ein Geräusch“ kann man über sie lesen.
Anfang der 1990er, während des Krieges im ehemaligen Jugoslawien, konnte Jasmina bei ihrem Onkel in Hamburg unterkommen, wo sie als Teenager über Depeche Mode die elektronische Musik entdeckt. In den letzten Kriegsmonaten kehrt Jasmina in ihren Heimatort Travnik zurück, bevor sie nach zum Studieren nach Sarajevo zieht. Die ersten, selbst aufgenommenen Platten folgten und die ersten Partys in Bosnien sowie eine eigene Radiosendung auf Radio 3. Mittlerweile ist sie weit rumgekommen und eine feste Größe der bosnischen DJ-Szene.
Zu ihrem Leben als Dj steht Jasminas Beruf in einem extremen Gegensatz: Sie ist Pressesprecherin des ICMP (International Commission on Missing Persons). Die unabhängige Institution beschäftigt sich mit der Exhuminierung, DNA-Analyse und Identifizierung der im Bosnienkrieg ermordeten Menschen. Warum diese Arbeit so wichtig ist und wie sie mit dem Dj-Leben in Einklang gebracht werden kann, darüber spricht Jasmina diesen Monat mit Andi Teichmann in Von Wegen. Zu hören gibt es Musik von David Bowie bis zu ihrer eigenen Band Starke. Und natürlich Depeche Mode!
Hier gibt’s die Show on demand:
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Das gibts zu hören:
- David Bowie: Ashes to Ashes / RCA
- Depeche Mode: World in my Eyes / Mute
- Obojeni Program: Zid Stoji Krivo / Music Yuser
- Sonic Youth – Little Trouble Girl / Geffen
- Underworld: Dark & Long / Junior Boys Own
- Starke: Super Cunt