Robot Koch – Songs For Trees And Cyborgs

robot koch coverDer DJ/Producer/Beatbastler und das Mastermind hinter Jahcoozi, Robot Koch, ist einer jener Zeitgenossen, die auf Schlaf nahezu gänzlich verzichten. Roboter schlafen schließlich nicht. Robert Kochs letztes Lebenszeichen in Albumlänge, „Death Star Droid“ (2009), ist gerade mal ein gutes Jahr her. Schon schiebt er den Nachfolger „Songs For Trees And Cyborgs“ hinterher. Und zwischendrin war ja auch noch das großartige 3. Jahcoozi-Album, das im Frühjahr 2010 herauskam (siehe BLN.FM Review). Und seine kleine „Firma“ Robots Don’t Sleep lässt sich auch nicht nur aufs Musikveröffentlichen reduzieren. Doch dazu im Interview mehr (bald hier auf BLN.FM!).

„Songs For Trees And Cyborgs“ ist ein fortschrittliches, hochkomplexes, aber auch organisches Elektro-Album aus dem Dunstkreis des HipHop, Dubstep und allerhand Robot-Kochesken Clicks & Cuts geworden. Er verwendet darin Field Recordings und derer Art Störgeräusche und vermeintlich Unharmonisches, wofür er bekannt ist und natürlich auch geschätzt wird. Die 14 Titel umfassende Sammlung beinhaltet neben reinen Instrumentals auch einige Features, u.a. von seinem The-Tape-Projektkollegen RQM in „Atari You“, welches sehr eingängig und stimmungsvoll geworden ist. „Brujeria“ mit Graciela Maria ist ebenfalls sehr überzeugend und überrascht mit einer wellenbewegungsartigen Beatstruktur. Andere Stücke, beispielsweise „Threats“ und „Break The Silence“, kommen etwas aggressiv und bedrohlich daher, was dem Ganzen allerdings nicht schadet, da das Album-Konzept sowohl die organisch-analoge (Trees) als auch futuristisch-digitale (Cyborgs) Komponente miteinander verbindet und somit gewollt Ambivalenzen und Spannungen schafft.

Es ist zu empfehlen, sich das Album mehrmals durchzuhören, da es sich sonst kaum erschließen wird. Trotz tanzbarer Tracks („Cloud City“, „Haunted Landscapes“, „Night On Mars“) und vielen sphärischen Nummern erfordern die Tempowechsel und zahlreichen anderen unkonventionellen Produktionskniffe etwas Geduld und Interesse, sich Robot Kochs Universum zu öffnen. Ist das einmal geschehen, bleibt man aber garantiert bei der Stange.

Preview:

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Tracklist:

  1. Water And Solutions
  2. Cloud City (feat. Boxcutter)
  3. Powerstrip 66 (feat. Doshy)
  4. Verbal Bruises (feat. Portable Morla)
  5. Patience
  6. Late Introduction
  7. Night On Mars
  8. Ideas
  9. Threats
  10. Break The Silence
  11. Brujeria (feat. Graciela Maria)
  12. Haunted Landscapes (feat. 1000 Names)
  13. Atari You (feat. RQM)
  14. Summer Snow
(Robots Don’t Sleep/Project: Mooncircle)

Nachtrag vom 11.10.2010:

Es muss hervorgehoben werden, dass Robot Kochs Label einzig und allein Project: Mooncircle ist. Eventuelle Doppeldeutigkeiten sind zu entschuldigen. Bei Robot Kochs kleiner „Firma“ Robots Don’t Sleep handelt es sich zu diesem Zeitpunkt lediglich um eine/n Künstlerseite/-blog und Merchandising.