Freitag, 20.08.2010, Magnet / Line-up: Mama, Bon Homme, Die Antwoord, Telepathé
Das ganze Konzert begann spät, sogar sehr spät und zwar um 23:50 Uhr. Mama aus Berlin war die erste Band auf der Bühne. Sie verkauften sich mehr visuell als über ihren Klang. Nicht mehr und nicht weniger.
Auf der anderen Bühne trat mit Bon Homme ein Multitalent aus Dänemark auf – Künstler und Produzent in einer Person. Das war die wirkliche Eröffnung der Nacht. Er spielt eine Mischung aus Disco, Techno und Surf. Mit Songs wie „Mother“ oder „Battery Inside Your Arm“ gab er den Takt an – elektronischer Akustiksound, der den Comet-Raum in eine schöne Atmosphäre tauchte. Er präsentierte sein erstes Album – wenn es so ist, wie er es live spielt, können wir sagen, dass es eine Delikatesse sein wird.
Doch jeder wartete auf Die Antwoord, ein Trio aus Südafrika. Mit „Enter the Ninja“ starteten sie rau, hart und HipHop-lastig. Im Hauptraum des Magnet spielten sie vor einem Publikum, das alle Lieder der Band kannte. Der Sänger mit einer Frisur wie Vanilla Ice war eine Rakete auf der Bühne. Das Trio war im putzigen Pikachu-Pokémon-Style gekleidet und sprang herum. Ein ganzes Set lang rockte es so die ganze Bühne, inklusive Songs wie „WATKYKJY?“, die mit Ressentiments ätzten. Wir können nicht über die Qualität der Lyrics urteilen – aber sicher ist, Die Antwoord weiß, wie man das Publikum dazu bringt, den Arsch zu bewegen. Vulgär, ziemlich hardcore-mäßig, fröhlich-klischeehaft und intensiv.
Die abschließende Stunde des Konzerts bestritten Telepathé, zwei Mädchen aus Brooklyn, New York. Sie zeigten distinguierten Geschmack: Mit melodischen Harmonien, tiefen Bässen, poetischen Texten wie in „So Fine“ und warmem Gesang setzten sie einen Kontrapunkt zum Krawall-Trio Die Antwoord.