PVT heißen nicht so, weil sie wollen, sondern weil sie sich rechtlich nicht mehr Pivot nennen dürfen. Pivot heißt übersetzt so viel wie Dreh- und Angelpunkt. Kombiniert mit dem Titel ihres Zweitwerks „Church With No Magic“ bekommt man schon einen kleinen Eindruck, worum sich das Album drehen könnte.
Das Trio besteht aus den Geschwistern Richard und Laurence Pike und Dave Miller. Ihre Heimat liegt in Australien, Sidney um genauer zu sein. Ganz weit weg also, und so klingt das Album auch zu weiten Teilen: nach Ferne, vielleicht auch nach einer Welt, in der die Zeit anders läuft. Wenn sie mal nicht wirklich läuft, gehts zeitlos im Kreis herum, „Timeless“. Zeitschleifen sind wohl ein Weg aus der Vergänglichkeit. Hier wird das musikalisch so fühlbar, dass man es einfach glauben möchte.
Wesentlich belebter, also vergänglicher geht es bei „Window“ zu, verführt es doch nach kurzer Zeit zum mitsingen, wenn auch nur im zum Takt nickenden Kopf. Das nennt man dann fast schon Pop, womit der Song etwas aus der Reihe, die sich wohl am ehesten mit IDM (intelligent dance music) betiteln lässt, fällt. Intelligent ist das Album mit Sicherheit (passend zum Label Warp), zumal der Einsatz eher minimalistischer Mittel doch zu einem vollen, wenn auch fast schon kühlen Klangbild führt. Ob die echt klingenden Drums die Band aus der 08/15 IDM-Schublade schubsen, soll jeder Hörer selbst entscheiden.
„Church With No Magic“ ist ein Werk, dessen Drehpunkt eine verlassene Kirche ist, in der weder nach Magie geangelt wird noch werden muss.
Die Band ist am 20.9. im Magnet zu sehen.
Preview:
[podcast]/media/audio/previews/20100731_PREVIEW_PVT.mp3[/podcast]
Tracklist:
- Cummunity
- Light Up Bright Fires
- Church With No Magic
- Crimson Swan
- Window
- The Quick Mile
- Waves & Radiation
- Circle Of Friends
- Timeless
- Only The Wind Can Hear You