Clubroot ist Daniel Richmond, der 2009 in seinem Debutalbum recht gelungen an Ambient-Dubstep der Marke Burial anknüpfte. Den Nachfolger schiebt er überraschend schnell nach einem dreiviertel Jahr nach. Waren da noch Tracks auf der Festplatte über?
Auf Album Nr. 2 entwickelt Clubroot seinen Sound in Richtung New-Age-Bassmusik weiter. Einige seiner Tracks hören sich an, als hätte ein Fan des kommerziellen 90er-Jahre-Weichspülambient-Projekts Enigma Dubstep-Rhythmen und die Harmonie wohlgesetzter Basslines für sich endeckt. So kommt ein Großteil der Tracks zwar mit zeitgeistiger gebrochener Rhythmik daher, aber ertrinkt zugleich im gefälligen Melodie-Kitsch. Das macht eine passable Unterlegmusik für eine Ayurveda-Massagesession oder Architektur-Hochglanzwerbung: Ergebnis von technisch versierten, aber etwas zu offensichtlich angelegten Stimmungs-Engineerings. Keyboard-Flächen fließen ineinander und die Bässe rollen sanft – das hier ist akustische Fototapete auf Dubstep.
Die meiste Zeit durchaus erträglich, eingängig produziert, aber wenn in einigen Tracks mit Panflöten aus dem Klangarchiv, schluchzenden Violinen, Enya-Gesang und süßlichen Keyboard-Melodien auf elegische Entrücktheit gemacht wird, dann wird es doch zu platt.
Preview:
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Tracklist:
- Orbiting
- Waterways
- Dry Cured
- Sjambok
- Toe to Toe
- Whistles & Horns
- Running on Empty
- Physicality
- Dust Storm
- Closure
- Cherubs Cry
(Lodubs)