Booka Shade – More!

booka shade moreWalter Merziger und Arno Kammermeier produzieren seit 2002 unter dem Namen Booka Shade auf ihrem hauseigenen Label Get Physical feinsten Electro-House und Minimal-Techno, der sie mit Clubhits wie „Body Language“ (zusammen mit ihren Labelkollegen M.A.N.D.Y), weltweit berühmt machte.

Doch ihre musikalische Laufbahn reicht insgesamt über 15 Jahre zurück. Damals produzierten sie u.a. noch Hits für die No Angels und komponierten catchy Werbejingles. Das sollte man wissen, um zu verstehen, dass sie ihr Werk auf profesioneller Ebene nahezu perfekt beherschen und sich auch auf der großen Bühne sehr wohlfühlen. Ihr viertes, im April erschienenes Machwerk mit dem leicht gefälligen Titel „More!“ gibt klar zu verstehen, dass sie davon noch mehr wollen.

Das Album soll nach eigenen Angaben dem Soundtrack einer durchgemachten Nacht von Anfang bis Ende entsprechen. Booka Shade geben zudem zu verstehen, dass sie an das Format Album glauben und mit „More!“ etwas mit Bestand schaffen wollen. Die eingängige Vocal-House-Nummer „Bad Love“ mit dem extravaganten New Yorker Labelkollegen Chelonis R. Jones am Mikrofon gab es ja schon im Vorfeld als kleinen Appetithappen. Das komplette Album kann sich ebenfalls hören lassen, wobei die Tracks relativ kurz geraten sind und kaum in die Tiefe gehen. Das Stück „Regenerate“ jedoch ist in Aufbau, Struktur und Dramaturgie ein wahrhafter Kracher und Tanzflächenfüller.

Auch „Divine“ mit den Schweizer Altmeistern von Yello im Gepäck hat viel zu bieten. Es baut in dichter Atmosphäre einen grandiosen Spannungsbogen auf und kommt durch den anfänglichen Sprechgesang eher wie ein aufgepepptes Lounge-Hörbuch daher. „Teenage Spaceman“ und „Scaramanga“ funktionieren gut in der Hochphase eines Clubbesuchs und „L.A.tely“ würde sich aufgrund seiner ungewohnt rauen und düsteren Art gegen Ende der Nacht ganz gut machen. Auf der Heimfahrt  kann man schließlich das gedrosselte „This Is Not Time“ zum Ausklingen einlegen.

Alles in allem ist das Konzept „durchgemachte Nacht“ auf dem Album aufgegangen. Es sind einige Perlen dabei. Für die Unsterblichkeit reicht „More!“ jedoch noch lange nicht. Dafür wirkt es ein wenig steril und künstlich.

Preview:

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Tracklist:

  1. Havanna sex dwarf
  2. Donut (interpretation)
  3. Regenerate
  4. The door
  5. Teenage spaceman
  6. Divine
  7. Scaramanga
  8. L.A.tely
  9. Bad love
  10. No difference
  11. This is not time
  12. Das Letzte Mal

(Get Physical/ Cooperative Music/ Universal)